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Kältewelle in Basel Obdachlose finden bei der Heilsarmee Gundeli warmes Bett

Die Heilsarmee reagiert auf die sibirischen Temperaturen in diesen Tagen und öffnet ihre Tür für Randständige.

Die Prognose von SRF Meteo für die kommenden Tage ist unmissverständlich: so kalt wie diese Woche wurde es in Basel seit sechs Jahren nicht mehr - in der Nacht fallen die Temperaturen auf minus 10 Grad. Deshalb öffnete die Heilsarmee Gundeli bereits in der Nacht auf Sonntag abends ihre Tür und bot Obdachlosen Schlafplätze an. Das Angebot sei am Samstag von einer Person genutzt worden, von Sonntag auf Montag dann bereits von sechs.

Mitarbeiter der Heilsarmee hatten einschlägige Orte wie den Bahnhofplatz oder den Claraplatz aufgesucht um Randständige auf die zusätzliche Übernachtungsmöglichkeit hinzuweisen. Das spreche sich auch schnell herum, sagt Markus Muntwiler, Leiter der Heilsarmee Gundeli. «Wir haben aber auch zwei Hardcore Obdachlose angetroffen, die sagten, sie wollten lieber draussen übernachten.»

Strassenarbeiter Michel Steiner, Co-Leiter des Vereins «Schwarzer Peter» spricht von 30-40 Obdachlosen in Basel, die das ganze Jahr draussen leben: «Diese Leute sind auch gut ausgerüstet, es sind sozusagen Profis. Gefährlich wird es für sie nur, wenn sie zugedröhnt sind mit Alkohol oder Drogen und sich nicht mehr spüren.»

Noch Platz in der Notschlafstelle

Trotz der ersten Kältenächte sei die Situation bei der Notschlafstelle noch nicht problematisch, sagt der Leiter der Sozialhilfe Basel Ruedi Illes. Zwar seien mehr Leute gekommen, vor allem auch mehr Wanderarbeiter. Derzeit seien jedoch immer noch 20 Plätze frei, so Illes.

Ein offenes Auge hätten in diesen Tagen und Nächten auch die Polizei-Patrouillen, sagt Martin Schütz, Sprecher des Sicherheitsdepartements. So würden sich die Beamtinnen und Beamten besonders darauf achten, ob Personen reglos irgendwo sitzen oder liegen und bei Bedarf Hilfe leisten.

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