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Kalte Progression Aargauer müssen 2020 weniger Steuern bezahlen

  • Der Aargauer Regierungsrat hat sehr genau gerechnet: Die Teuerung im Jahr 2019 beträgt exakt 0.5797 Prozent.
  • Weil die Löhne durch den Teuerungsausgleich steigen, rutschen immer wieder Steuerpflichtige in eine höhere Steuerklasse. Sie müssen also mehr Steuern bezahlen, obwohl sie unter dem Strich gar nicht mehr verdienen.
  • Diese so genannte kalte Progression gleicht die Regierung nun im Jahr 2020 aus. Sie gibt total 21 Millionen Franken an die Steuerpflichtigen zurück.

Die Aargauer Regierung teilte am Freitag mit, dass sie die Tarife der Einkommens- und der Vermögensteuern leicht nach unten korrigiert. Zudem erhöht sie die Kinderabzüge.

Steuergesetz Kanton Aargau

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Im kantonalen Steuergesetz steht seit 2014, dass die kalte Progression jedes Jahr ausgeglichen werden muss. Die Regierung kann dazu folgende Instrumente einsetzen: tiefere Tarife bei den Einkommens- und Vermögenssteuern und Erhöhung des Kinderabzugs, Unterstützungsabzugs, Invalidenabzugs, Versicherungsabzugs oder auch des Sparzinsenabzugs.

Allerdings gibt es nicht jedes Jahr eine Teuerung. Es kann auch sein, dass der durchschnittliche Preis eines Warenkorbes sinkt. Dann steigen auch die Löhne nicht und es gibt keine kalte Progression. Es ist seit 2014 erst das zweite Mal, dass die Regierung die kalte Progression ausgleichen muss.

Diese Korrekturen führen dazu, dass der Kanton im Jahr 2020 auf 11 Millionen Franken Steuereinnahmen verzichten muss, die ihm sonst wegen der kalten Progression zusätzlich zugeflossen wären. Die Gemeinden müssen ihre Steuereinnahmen um total 10 Millionen Franken nach unten korrigieren.

Die Regierung schreibt, die Mindereinnahmen von 11 Millionen Franken seien im aktuellen Aufgaben und Finanzplan (AFP) bereits berücksichtigt. Das Budget und der AFP für die Jahre 2020–2023 kommt am 19. November ins Kantonsparlament.

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