- Das Pilotprojekt findet im Reppischtal statt. Beteiligt sind die Gemeinden vom Türlersee bei Hausen am Albis bis Birmensdorf.
- Alle beteiligten Akteure sollen zusammenarbeiten: die Gemeinden, das kantonale Tiefbauamt, die SBB, das Bundesamt für Strassen (ASTRA) und auch private Schrebergärtnerinnen und Hausbesitzer.
- Der Versuch startet im Frühling 2017 und dauert bis 2021. Dafür gibt der Kanton insgesamt rund zwei Millionen Franken aus.
- Zurzeit sucht die kantonale Baudirektion eine Firma, die das Pilotprojekt koordiniert.
Im Kampf gegen Neophyten jäte zurzeit jeder in seinem eigenen Gärtchen, sagt Franz Adam. Er leitet beim Kanton die Abteilung Abfallwirtschaft & Betriebe. Auf diese Weise komme man aber gegen die ungebetenen Gäste in der Pflanzenwelt nicht an: «Wir wollen nun versuchen, in einem abgegrenzten Gebiet alle Kräfte zu bündeln. Mit dem Ziel, die Neophyten einzudämmen auf ein erträgliches Mass.»
Als Versuchsregion wählte der Kanton das Reppischtal. Es eigne sich, weil es geografisch gut abgegrenzt sei und zu den wertvollsten Fliessgewässern des Kantons gehöre.
Für private Hausbesitzer heisst es: jäten!
Im Frühling startet deshalb im Gebiet zwischen dem Türlersee und der Kaserne Reppischtal der Pilotversuch. Das wichtigste bei der neuen Methode: Alle Beteiligten sollen an einem Strang ziehen. Von den einzelnen Gemeinden über das kantonale Tiefbauamt bis zur SBB und dem ASTRA.
Aber auch Privatpersonen sollen sensibilisiert werden. Das sei ein wichtiger Aspekt bei diesem Projekt, so Franz Adam: «Wenn man Neophyten im Garten entdeckt, ist es wichtig, diese richtig zu entsorgen. Also nicht einfach am Waldrand hinwerfen, sondern der Entsorgung mitgeben.»
Teure Prävention soll teure Reparaturen verhindern
Das Pilotprojekt lässt sich der Kanton einiges kosten: rund zwei Millionen Franken. Franz Adam ist jedoch überzeugt, dass die Rechnung am Ende aufgeht: «Wir arbeiten präventiv. Sonst greifen die Neophyten die Infrastruktur wie Strassen oder Gleise an. Oder wir müssen Bäche sanieren, weil sie durch invasive Pflanzen zu Schaden gekommen sind.» Das Pilotprojekt spare auf diese Weise das Geld für teure Reparaturen.
Ob die Rechnung aufgeht, kann man in den nächsten Jahren im Reppischtal beobachten. Sollte die neue Methode erfolgreich sein, wird sie nach und nach auf das gesamte Kantonsgebiet ausgeweitet.