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Kampf gegen Klimawandel Mit Bäumen und Grünflächen die Aargauer Siedlungen kühlen

  • Die Aargauer Regierung will von 2021 bis 2025 jährlich rund 3.5 Millionen Franken für die Natur ausgeben.
  • Das ist ca. 10 Prozent mehr als in den Jahren der Spar- und Entlastungsprogramme.
  • Am Freitag hat die Regierung die geplanten Massnahmen des Programms «Natur 2030» in die Vernehmlassung geschickt. Der Klimawandel spielt eine wichtige Rolle.

Es sind viele Handlungsfelder und viele Massnahmen, welche die Regierung in ihrem Programm auflistet. Und sie kosten Geld: Total 16.5 Millionen Franken für die Jahre 2021 bis 2025. Die Hälfte davon bezahlt allerdings der Bund.

Die Hälfte aller Arten ist gefährdet.
Autor: Simon Egger Leiter Naturschutzfachstelle Kanton Aargau

Naturprogramme sind nichts Neues im Aargau. Die Regierung spricht davon, dass man im Zeitraum 2016 bis 2020 die Ziele erreicht und sogar übertroffen habe. Nur: Der Zustand der Natur sei nach wie vor besorgniserregend, ja er verschlechtere sich sogar noch. Das sagt Simon Egger, Leiter der Kantonalen Naturschutzfachstelle: «Die Hälfte aller Lebensraumtypen ist gefährdet. Und auch die Hälfte aller Arten ist gefährdet. Der Handlungsbedarf ist gross.»

Druck auf die Natur übt der Mensch aus. Der Aargau wächst, es braucht immer mehr Platz für Wohnungen, Verkehr und Wirtschaft. Auch die Nachfrage nach Lebensmitteln aus der Region steigt. Die Bauern produzieren auf Hochtouren. Unter die Räder kommt aber die Natur.

Fluss mit viel Grün.
Legende: Die alte Reuss bei Fischbach-Gösliken bildet mit dem Mösli und anderer Gebieten ein System von Feuchtgebieten. SRF

Dazu kommen die klimatischen Veränderungen. Es wird trockener und wärmer. Darunter leiden Pflanzen- und Tierarten, die auf eine feuchte Umgebung angewiesen sind. Um ihre Überlebenschancen zu erhöhen, will die Regierung zum Beispiel vom Menschen trockengelegte Feuchtgebiete wieder vernässen.

Mehr Trockensteinmauern für Wärme-Liebhaber

Im Aargau gibt es wegen des Klimawandels aber auch immer mehr Tiere und Pflanzen, die Wärme lieben. Auch für diese will die Regierung geeignete Lebensräume schaffen. Zum Beispiel sollen mehr Trockensteinmauern gebaut werden.

Vor allem will die Regierung aber Synergien zwischen dem Naturschutz und dem Schutz oder der Anpassung des Menschen an den Klimawandel nutzen. Naturschutz-Fachmann Simon Egger gibt Beispiele: «Wir wollen Bäume und Grünflächen wieder in die Siedlungen bringen. Auch versiegelte Böden wollen wir aufbrechen. So können wir den Hitzeeffekt abmildern.»

Wie reagiert die Politik?

Die Menschen sollen sich in den «gekühlten» Siedlungen wohl fühlen. Die geplanten Massnahmen würden aber auch dafür sorgen, dass mehr Pflanzen und Tiere in den Siedlungen leben können. Für die Aargauer Regierung wäre das eine Win-Win-Situation.

Es ist anzunehmen, dass sie mit diesen Plänen gut ankommt. Die grüne Welle hat ja auch den Aargau erreicht, wie die Wahlen in den Nationalrat zeigen. Die meisten Parteien dürften die Pläne der Regierung also begrüssen bzw. zum Teil sogar noch mehr fordern. Eher weniger begeistert dürften die Bauern sein, da sie zum Teil zurückstecken, ja sogar Land aufgeben müssen, das beispielsweise wieder vernässt wird.

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