Das Volk will keine Sanierung der Pensionskasse. Und damit wird das Problem mit der Vorsorgekasse BIO noch kniffliger. «Wir müssen dafür sorgen, dass unsere Leute auch 2017 versichert sind. Und das wird vorläufig bei der bisherigen Kasse sein», sagt Gemeindepräsident Thomas Iten am Tag nach der Abstimmung. «Eine neue Lösung werden wir 2017 prüfen. Früher geht es nicht.»
Zudem müsse der Gemeinderat in den nächsten Tagen einen Sanierungskredit von rund 20 Millionen beschliessen. Diese Einmal-Zahlung ist Teil eines sechsjährigen Sanierungsprogramms. «Dazu sind wir von Gesetzes wegen verpflichtet.»
Die Pensionskasse BIO wird wohl liquidiert
Rechnen muss in den nächsten Tagen auch die Pensionskasse BIO. Vor allem dann, wenn von Ostermundigen kein Geld kommen sollte. Aber für Gemeinde- und Stiftungsrätin Aliki Panayides ist klar, dass es auf eine Liquidierung hinausläuft: «Das Volk will nicht, dass diese Pensionskasse weiterbetrieben wird. Aber es wird ein Jahr dauern, bis wir eine Ersatzlösung haben».
Das Personal ist stark verunsichert
Wo die Angestellten von Ostermundigen dereinst versichert sind und zu welchen Konditionen, ist zurzeit völlig offen. Eine schwierige Situation. Denn das Ostermundiger Volk hat auch rund 8 Millionen Franken abgelehnt, die den Systemwechsel bei der Pensionskasse BIO abgefedert hätte. Ohne diese Beiträge würden die künftigen Renten um bis zu 30 Prozent sinken, warnte die Gemeinde.
«Wir sind sehr enttäuscht, denn wir waren bereit, einen Beitrag von 2,5 Millionen Franken an die Sanierung zu leisten. Mehr kann man nicht verlangen», sagt Arbeitnehmer-Vertreter Peter von Arx. «Leute mit tiefen Einkommen und ältere Arbeitnehmer machen sich existenzielle Sorgen», bestätigt er. Es seien deshalb auch schon Angestellte abgesprungen und hätten einen neuen Job ausserhalb Ostermundigen angetreten.