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Kampf um Patienten Privatspital Merian Iselin eröffnet einen orthopädischen Notfall

Gebrochene Knochen wieder zusammenflicken oder künstliche Gelenke einsetzen - orthopädische Eingriffe gelten als lukrativ. Sie sind in der Regel gut planbar und die Komplikationen halten sich im Vergleich zu anderen Operationen meist in Grenzen. Entsprechend hart wird der Wettbewerb um diese Patientinnen und Patienten geführt. In der Region Basel geht die Merian Iselin Klinik jetzt in die Offensive und eröffnet eine orthopädische Notfallstation.

Hoffnung auf Patientenzuwachs

«Wir versprechen uns dank der Notfallstation gerade im stationären Bereich einen Zuwachs an Patienten», sagt Stefan Fricker, Chef der Merian Iselin Klinik. Im Klartext bedeutet das, Fricker hofft, dass rund zehn Prozent der Patienten, die via Notfall ins Haus kommen, danach für einige Tage behandelt werden müssen. Auch wenn damit nur ein geringer Teil der Patienten stationäre Behandlungen benötigen, könnte das Spital dann unter dem Strich mit der Notfallstation Geld verdienen.

Diese Einschätzung teilt auch Thomas von Allmen, zuständig für die Gesundheitsversorgung beim Basler Gesundheitsdepartement. «Leute, die über den Notfall in ein Haus kommen, sind potentielle Kunden für weitere Behandlungen.» Dadurch rechne sich eine orthopädische Notfallstation, auch wenn das Geschäft mit Notfall-Patienten im Schnitt eine Defizitrechnung sei.

Wettbewerb verschärft sich

Der Zeitpunkt ist kein Zufall: Vor den Medien sagte der Merian Iselin-Chef Stefan Fricker: «Der Wettbewerb zwischen öffentlichen Spitälern und privaten Spitalgruppen hat sich in den letzten Jahren deutlich verschärft.» Und vor dem Hintergrund einer möglichen Fusion des Uni-Spital Basel und des Kantonsspital Baselland wolle die Merian Iselin Klinik diesen Schritt jetzt wagen. Insbesondere, weil die Zukunft der Notfallstation des Standorts Bruderholz des Kantonsspitals ungewiss sei.

Beim Kanton stösst das neue Angebot der Merian Iselin Klinik aber nicht nur auf Begeisterung: «Es besteht schon die Gefahr der Rosinenpickerei», sagt von Allmen, dass also die privaten Spitäler mit spezialisierten Notfall-Stationen nur auf lukrative Patienten schielen würden.

Neuer Ortho-Notfall in Zahlen

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Der Umbau des Spitaltrakts in einen Ortho-Notfall kostete 1,2 Millionen Franken. Es gibt sechs so genannte Behandlungskojen. Das Spital rechnet mit 2000 bis 3000 Patientinnen und Patienten.

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