Die Lenker Touristiker müssen sich jetzt entscheiden, wo sie künftig dazugehören. Denn sonst gibt's ab November kein Geld vom Kanton mehr.
Drei Monate nach dem Absturz des Projekts TALK sagt Hansjörg Schneider, Gemeinderat und mittlerweile Präsident des Vereins Lenk Tourismus und der Lenk-Simmental-Tourismus AG: «Wir haben vom Kanton den klaren Auftrag, uns mit Adelboden und Kandersteg zusammenzuschliessen.»
Allerdings möchten die Lenker lieber eine Marketing-Gemeinschaft und nicht eine Management-Gemeinschaft mit Hauptsitz in Frutigen. Und sie wollen Kooperationen auch mit der benachbarten Destination Gstaad-Saanenland. Kein Einwand von den Lenker Bergbahnen, die die bewährte Partnerschaft mit Adelboden unbedingt weiterführen wollen und am TALK-Projekt festhalten.
Zu spät für grundsätzliche Wünsche?
Möglicherweise hat die Lenk aber die Chance vertan, solche Wünsche anzubringen. Adelboden und Kandersteg haben ihre Konzepte nämlich fertiggestellt und beim Kanton eingereicht.
Urs Pfenniger, Tourismusdirektor von Adelboden und designierter Geschäftsleitungs-Vorsitzender der neuen TALK-Destination, reagiert zurückhaltend. «Wir haben den Lenkern klar erklärt, was wir machen. Die Eckwerte sind bekannt und da gehen wir nicht auf Feld 1 zurück. Ein Kooperationsvertrag ist möglich.»
Volkswirtschaftsdirektor Christoph Ammann bestätigt, dass der Kanton die neue Destination TALK in der Mitte des Berner Oberlandes will. Aber er signalisiert auch, dass man bereit ist, Lösungen zu finden, mit denen alle leben können. Sofern man sich rechtzeitig zusammenraufen kann. «Je länger es geht, umso schneller fährt der Zug. Und irgendwann ist er abgefahren.»