Ein sogenanntes Schupfwehr war der Auslöser für den Streit zwischen der Rupperswiler und der Auensteiner Bevölkerung. Um 1740 bauten die Auensteiner dieses Wehr, welches die Aare zu den Rupperswilern hinüber drückte. So verloren die Rupperswiler wertvolles Land zugunsten der Auensteiner.
Sie schenkten sich nichts
Dies ist aus Sicht des Rupperswiler Dorfchronisten Traugott Berner und des Auensteiner Chronisten Martin Joho der Grund allen Übels. In der Folge machten sich die Bewohner Jahrhundertelang das Leben schwer. So wird berichtet, dass sie sich gegenseitig über den Fluss mit Steinen bewarfen und Schimpfwörter zuriefen.
Der Vorfall mit Toten
Der wohl schlimmste Vorfall ereignete sich 1790, als sich zwei Rupperswiler und zwei Auensteiner mit Booten auf der Aare trafen und sich mit Rudern die Köpfe blutig schlugen. Drei landeten auf dem Aaregrund, der Überlebende im Käfig vom Schloss Lenzburg.
Traugott Berner's Ski in der Aare
Der 94-jährige Dorfchronist Traugott Berner erinnert sich selber noch an die Feindeseligkeiten. Er berichtet, wie er mit seinen Kollegen mit 16 Jahren an den Auensteiner Hügeln Ski fahren ging: «Als wir auf dem Rückweg waren, haben uns die Auensteiner abgepasst. Das gab eine Schlägerei. Am Schluss warfen sie noch meine Skier in die Aare».
Friede ist eingekehrt
Erst mit der Aarekorrektion wurde die gegenseitige «Land-Stehlerei» beendet. Eine Brücke, ein gemeinsames Freibad und die Zusammenarbeit auf vielen Ebenen beendete die alte Feindschaft. Heute wird nur noch spasseshalber über «die ennet em Bach» gelästert.
Doch die schwierige Beziehung von damals soll nicht in Vergessenheit geraten. Deshalb gibt es im Dorfmuseum Rupperswil nun eine Sonderausstellung, wo die spannende Geschichte der beiden ehemaligen Rivalen aufgearbeitet wird.