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Kantonale Förderung Nanotechnologie aus dem Aargau: Eine Erfolgsgeschichte?

Nano im Aargau: Der Kanton Aargau habe erkannt, dass er ein starker Industriekanton sei, aber dass viele gerade der kleineren Unternehmen Gefahr laufen würden, überholt zu werden, erklärt SRF-Redaktorin Barbara Mathys. Deshalb sei vor 15 Jahren der Entscheid gefallen, Gegensteuer zu geben und in Nanotechnologie zu investieren. Es gehe hier um gut 6 Millionen Franken jährlich, die der Kanton dafür ausgibt.

Faszination Nanotechnologie

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Ein Nanometer ist ein Milliardstel Meter. Nanotechnologie, die Wissenschaft kleinster Teilchen, macht vieles möglich: Tischtücher, die Rotwein nicht aufsaugen, Tennisschläger, die nicht zerbrechen. In Zahnpasta, Sonnencrème, Flugzeugen oder Handys kommen Nanopartikel vor. Sie gehören in unseren Alltag. Es gibt aber auch Kritik an Nanopartikeln. Es gibt zum Beispiel gesundheitliche Bedenken.

Aargauer Bilanz: Der Kanton finanziert einen Lehrstuhl an einer Universität, das Swiss Nanoscience Institute an der Uni Basel. Hinzu kommen das Hightechzentrum Aargau, das Paul Scherrer Institut und die Fachhochschule Nordwestschweiz. Die Bilanz nach 15 Jahren sei positiv, sagen die Verantwortlichen. 371 Projekte wurden vom Hightechzentrum Aargau angerissen. Alles Projekte, bei denen Firmen ihre Produkte weiterentwickeln konnten dank Nanotechnologie. Das sei ein Erfolg, sagen die Verantwortlichen.

Nano
Legende: Dieses Bild gewann den Nano Image Award 2017. Nanoteilchen sichtbar zu machen, ist nicht so einfach. zvg/Swiss Nano Institute, Corinne Mattle

Uni Basel und der Aargau: «Die Aargauer Regierung hat eine Reihe von Massnahmen ergriffen und in die Entwicklung, Erforschung und Verbreitung von Nanotechnologien investiert. Ein wichtiger Pfeiler unserer Förderpolitik ist seit 2006 die Unterstützung des Swiss Nanoscience Institute SNI an der Universität Basel. Mit seiner Grundlagenforschung trägt das SNI dazu bei, das Verständnis für die Eigenschaften von Nanopartikeln laufend zu erhöhen», schreibt Regierungsrat Alex Hürzeler in seiner Grussbotschaft zum Jubiläum.

Hightech Zentrum hat 371 Projekte umgesetzt: Mit dem Hightech Zentrum wird das Ziel verfolgt, Unternehmen mit der neuesten Forschung in Kontakt zu bringen. Der regionalen Wirtschaft sollten Impulse vermittelt werden, konkretisiert Regierungsrat Alex Hürzeler. Das Zentrum hat seit seiner Gründung 2013 total 371 Nanoprojekte unterstützt.

Investitionen in Aargauer Nanotechnologie

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  • Heute investiert der Kanton Aargau rund einen Drittel seiner Ausgaben in die Entwicklung und Weiterentwicklung seiner innovativen Bildungs- und Forschungslandschaft, heisst es auf der Website des Kantons.
  • Das vom Kanton gegründete Hightechzentrum Aargau in Brugg erhält Gelder. Hier bezahlt der Kanton jährlich im Schnitt über 4,5 Millionen Franken, von 2018–2023 sind es total über 25 Millionen Franken.
  • Der Aargau beteiligte sich zum Beispiel auch am Swiss Nano Institute, einem interdisziplinären Netzwerk. Von 2006 bis 2015 bezahlte der Aargau jeweils 5 Millionen Franken pro Jahr. In den Jahren 2016 bis 2018 betrug der Beitrag jeweils 4,5 Millionen Franken.
  • Der Aargau unterstützt auch Projekte am Paul Scherrer Institut Villigen. Das zum ETH-Bereich gehörende Paul Scherrer Institut PSI in Villigen ist das grösste Forschungsinstitut für Natur- und Ingenieurwissenschaften in der Schweiz. Hier arbeiten 2100 Mitarbeitende. Diese betreiben unter anderem den Freie-Elektronen-Röntgenlaser SwissFEL. Daran beteiligte sich der Kanton Aargau mit 30 Millionen Franken aus seinem Swisslos-Fonds.
  • Auch an der Hochschule für Technik FHNW gibt es gemäss Kanton umfassende nanotechnische Kompetenzen. Der Aargau ist zusammen mit den Kantonen Solothurn und den beiden Basel Trägerkanton der FHNW.

Paul Scherrer Institut: Nebst dem Hightechzentrum ist auch das Paul Scherrer Institut PSI in Villigen wichtig für die Forschung im Aargau. 2100 Mitarbeitende sind hier tätig.

PSI
Legende: Die Synchrotron-Lichtquelle am Paul Scherrer Institut in Villigen. Keystone

Das PSI betreibt komplexe Gross-Forschungsanlagen wie die Synchrotron Lichtquelle Schweiz, die Spallationsneutronenquelle, die Myonenquelle und der Freie-Elektronen-Röntgenlaser.

Feiern zum Jubiläum: Vertreter aus Wirtschaft, Gesellschaft, Politik und Forschung haben sich am Dienstag am Hightechzentrum in Brugg getroffen. Sie feierten die kantonale Förderung der Nanotechnologien im Aargau. Unter anderem waren Vertreter des Paul Scherrer Instituts PSI, der Fachhochschule Nordwestschweiz, der Materialprüfungsanstalt Empa und eben des Swiss Nanoscience Institute am Festakt mit dabei.

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