Die politische und moralische Krise in Graubünden hätten ihn erschüttert, schreibt der Künstler, Theologe und fünffache Vater aus Scharans. Nach Zorn und Verzweiflung sei die Hoffnung auf eine Erneuerung gewachsen. Die Chance dafür sei gut wie noch nie. Unterstützt wird er gemäss eigenen Angaben von einem überparteilichen Komitee und Kulturschaffenden der Region.
Über die Kandidatur des politischen Quereinsteigers berichtete am Dienstag die Zeitung «Südostschweiz». Die Ankündigung erfolgt gut einen Monat vor der Gesamterneuerungswahl. In Graubünden gibt es für Kandidaten bei Regierungsratswahlen keine Anmeldefrist.
Neben Bardill bewerben sich sechs weitere Männer für die fünf Regierungssitze: Im Rennen sind Jon Domenic Parolini (BDP/bisher), Christian Rathgeb (FDP/bisher), Mario Cavigelli (CVP/bisher), Markus Caduff (CVP/neu), Walter Schlegel (SVP/neu) sowie Peter Peyer (SP/neu). BDP-Finanzdirektorin Barbara Janom kann aufgrund einer Amtszeitbeschränkung nicht mehr kandidieren. SP-Erziehungsdirektor Martin Jäger geht in den Ruhestand und verzichtet deshalb auf eine erneute Kandidatur.
Überschattet wurde der Wahlkampf vom schweizweit bisher grössten Fall von Preisabsprachen im Hoch- und Tiefbau. Die Wettbewerbskommission kündigte im April an, sieben Unterengadiner Baufirmen wegen jahrelanger illegaler Absprachen mit insgesamt 7,5 Millionen Franken zu büssen.
Im Nachgang kündigte BDP-Kandidat Andreas Felix seinen Rückzug an. Er begründete den Schritt damit, dass seine Rolle als Geschäftsführer des Graubündnerischen Baumeisterverbandes im Zusammenhang mit den Preisabsprachen zu einem zentralen Wahlkampfthema geworden sei. Der Rückzug bedeutet für die BDP den Verlust von mindestens einem Regierungssitz.