Die SVP erreicht ihre Ziele nicht: Die Bündner SVP hatte vor den Wahlen grosse Ziele. Neben dem Sprung in die Regierung wollte die Partei Sitze im Grossen Rat gewinnen. Dort blieb man am Sonntag aber bei den neun Sitzen, welche die SVP bereits seit vier Jahren hat. Regierungskandidat Walter Schlegel wurde ausserdem nicht gewählt.
Bekannte Probleme der SVP: Für Politologe Clau Dermont ist klar, weshalb die SVP bei den Regierungsratswahlen erneut aussen vor blieb: «Im Gegensatz zu nationalen Wahlen geht es bei der Regierung nicht um Parteien, sondern um Köpfe. Die SVP-Kandidaten der letzten Jahre scheinen kaum zu überzeugen.
Neuer Regierungspräsident nicht vereidigt: Turnusgemäss wäre Jon Domenic Parolini morgen zum neuen Regierungspräsidenten gewählt worden vom Bündner Parlament. Doch nun wird die Wahl verschoben. Weil der Bisherige BDP Regierungsrat erst provisorisch gewählt ist, hat Standespräsident Martin Aebli die Wahl auf August verlegt.
Eine Stimme machte den Unterschied: In Chur wurde CVP-Grossrat Luca Tenchio abgewählt. Er machte nur eine einzige Stimme weniger als BDP-Kandidat Oliver Hohl. Die Stadt Chur wird morgen die Stimmen nachzählen und das definitive Resultat bis spätestens Mittwoch bekanntgeben.
Weitere Prominente Abwahlen: Im Kreis Rhäzüns wurde Angela Casanova-Maron nach acht Jahren abgewählt. Die Abwahl der FDP-Politikerin überrascht: sie hat sich parteiintern und im Grossen Rat eigentlich einen Namen gemacht. Abgewählt wurde auch der Flimser Gemeindepräsident Adrian Steiger (FDP) im Kreis Trin.
Die Überraschung im Kreis Trin: Steigers Abwahl dürfte auch mit der überraschenden Wahl von Julia Müller (Juso) zusammenhängen. Die 21-jährige sorgte für das zweitbeste Resultat im ganzen Kreis. Damit konnte der Sitz von Peter Peyer (SP) verteidigt werden, der in die Regierung gewählt wurde. Julia Müller und die abgewählte Angela Casanova waren am Montag zu Gast im «Regionaljournal Graubünden» von Radio SRF.
Erfolgreiche Jungpartei: Nicht nur die Juso, auch die Junge CVP hat Grund zu feiern. Sie erreicht mit sechs Grossräten als erste Jungpartei des Kantons Fraktionsstärke. Ob man aber eine eigene Fraktion bildet, oder sich der Mutterpartei anschliesst ist noch offen.