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Kantonales Förderprogramm Stromsparer gesucht: Belohnung 50'000 Franken

Der Kanton Solothurn sucht energieeffiziente KMUs. Dazu hat er ein Förderprogramm lanciert.

Eine Person zieht einen Stecker
Legende: Es müssen nicht gleich alle Stecker gezogen werden. Jedoch 15 Prozent Strom sparen sei möglich. Keystone

Für grosse Unternehmen gibt es etliche Förderprogramme zur Energieeffizienz. Auch private Haushalte können sich an verschiedene Fachstellen wenden, wenn sie ihren Stromverbrauch drosseln und dazu finanzielle Unterstützung möchten.

Dazwischen liegen die kleinen und mittleren Unternehmen, die KMUs. Für sie gab es bis jetzt im Kanton Solothurn keine direkten Förderprogramme.

Doch das ändert sich nun. Gestern hat die Energiefachstelle des Kantons Solothurn ihr KMU-Effizienz Programm präsentiert. Im Kanton Solothurn verbrauchen KMUs rund ein Drittel der gesamten Energie, welche von Gewerbe und Industrie benötigt wird.

3000 Franken pro Megawattstunde

Wie viel ist 1 Megawattstunde?

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1 Megawattstunde (MWh) entspricht in etwa dem jährlichen Energieverbrauch:

  • von einem modernen Einfamilienhaus
  • von etwa 150 Fernseher
  • von etwa 100 Leuchtstoffröhren

1 Megawattstunde (Mhw) braucht es

  • zur Produktion von 300kg Brot
  • zur Herstellung von einer Tonne Papier

In den nächsten Jahren will die Energiefachstelle den KMUs mit Rat und Geld zur Seite stehen, wenn sie Energie sparen möchten. Konkret: Für jede Megawattstunde Strom, die ein KMU spart, gibt es 3000 Franken vom Kanton. Maximal können Unternehmen auf diese Weise bis zu 50'000 Franken vom Kanton erhalten - und dabei ihre Stromkosten senken.

Das neue Effizienz-Programm des Kantons Solothurn baut auf der KMU-Plattform für Energieeffizienz (PEIK) des Bundes auf. Während sich der Bund auf die Beratung konzentriert, unterstützt der Kanton Solothurn die anschliessende Umsetzung.

Das Effizienz-Programm fördert also Investitionen in die Infrastruktur. Damit sollen die Betriebskosten längerfristig gesenkt und die Wettbewerbsfähigkeit gestärkt werden, teilt der Kanton mit.

Programm läuft mindestens bis 2021

Urban Biffiger, Leiter der kantonalen Energiefachstelle, stellt das Solothurner Effizienz-Programm anhand eines konkreten Beispiels vor. Und zwar anhand einer Bäckerei, die sich bis jetzt noch nie mit dem Thema Energieeffizienz beschäftigt hat. «Eine Bäckerei verbraucht recht viel Energie», so Biffiger.

Im Rahmen des Bundesprogrammes PEIK kann sich die Bäckerei beraten lassen. Zur Energieeffizienzsteigerung könnte sich zum Beispiel die Installation einer Wärmepumpe im Keller oder einer neuen Lüftung eignen. «Die Bäckerei kann dann in eine der empfohlenen Massnahmen investieren und sich bei uns melden.» Wenn die Bäckerei wegen der neuen Lüftung oder der Wärmepumpe Energie spart, gibt es Geld vom Kanton.

Portrait von Brigit Wyss, Solothurner Regierungsrätin
Legende: Brigit Wyss, Solothurner Regierungsrätin Rico Schenker

Rund 2'500 Solothurner Unternehmen könnten vom neuen KMU Effizienzprogramm profitieren. Das Förderprogramm ist vorderhand auf drei Jahre befristet, im ersten Jahr stehen dem Kanton 800'000 Franken zur Verfügung.

Die Energiefachstelle gehört zum Volkswirtschaftsdepartement, also zur ersten Grünen im Solothurner Regierungsrat, zu Brigitt Wyss. Energieeffizienz sei ihr zwar ein Anliegen, doch das ganze Programm trage nicht ihre Handschrift, so Wyss. «Dieses Programm ist ein Teil des kantonalen Energiekonzepts, das bereits 2014 ausgearbeitet wurde.» Sie freue sich, dass der Kanton dieses Programm jetzt umsetzen könne und hoffe, dass die KMUs das Programm auch benutzen werden, sagte Wyss.

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