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Kantonales Laboratorium Mangelnde Hygiene, gefärbter Fisch und gefährliche Tinte

Das Basler Kantonslabor feiert seinen 125. Geburtstag. Anlass der Gründung war die letzte Cholera-Epidemie in Basel.

Das Kantonale Laboratorium Basel-Stadt feiert in der ersten November-Woche sein 125-Jahr-Jubiläum. Seine Gründung geht auf die letzte Cholera-Epidemie in der Stadt Basel zurück, die für zahlreiche Tote verantwortlich war und einen Weckruf darstellte. Gleichzeitig löste die expandierende chemische Industrie Ängste in der Bevölkerung aus vor chemischen Stoffen und der Verschmutzung des Wassers, wie das Laboratorium in einer Medienkonferenz am Montag festhielt.

Der Kanton Basel-Stadt setzte 1857 in der Folge als einer der ersten Kantone einen öffentlichen Chemiker ein; am 1. Januar 1893 wurde Hans Kreis als erster Kantonschemiker im Vollamt eingesetzt.

Neue Technologien, ähnliche Themen

In den 125 Jahren des Bestehens des Kantonslabors hätten sich zwar die Untersuchungsmethoden und -geräte verändert, die Themen der Lebensmittel- und Umweltkontrollen seien jedoch nach wie vor aktuell, sagt der amtierende Kantonschemiker Philipp Hübner. Er bekräftigt, dass sich die Arbeit in all den Jahren nicht gross verändert habe: «Noch immer wird mit Lebensmitteln betrogen, die Betrugsmethoden sind heute einfach subtiler».

Konsumentenschutz und Anlagesicherheit

Während in früheren Jahren gewässerte Milch, verdorbenes Fett und radioaktives Gemüse im Fokus standen, stehen im Bereich Konsumentenschutz heute Allergene in Lebensmitteln, Infektionen mit Campylobacter, unerlaubte Stoffe in Kosmetika sowie die Risiken von Tätowierungen.

Ein weiterer Arbeitsschwerpunkt ist die sogenannte Störfallvorsorge. Diese gehört seit der Brandkatastrophe von Schweizerhalle 1986 zu den Aufgabenbereichen des Laboratoriums. Weiter gehört auch die Überwachung des zunehmenden Gefahrguttransports durch das Nadelöhr Basel zum Aufgabengebiet des Labors.

Verdienst des Laboratoriums

Der Basler Gesundheitsdirektor Lukas Engelberger gratulierte an der Medienkonferenz Kantonschemiker Philipp Hübner: «Wir alle müssen uns darauf verlassen können, dass die technischen und natürlichen Risiken richtig eingeschätzt und rechtzeitig Massnahmen ergriffen werden, wenn dies nötig wird. Dank der Arbeit des Kantonslabors können wir uns im Alltag sicher bewegen.»

Das Kantonale Laboratorium feiert seinen Geburtstag mit einem Tag der offenen Türen: Die Bevölkerung kann das Laboratorium am Samstag, 10. November, von 10 bis 16 Uhr besuchen. Auf einem Rundgang mit 13 Stationen können die Arbeitsschwerpunkte des Labors erlebt werden.

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