Mitten in der Zofinger Altstadt stehen zwei grosse Tribünen. Die Höhere der beiden ragt bis auf die Giebelhöhe der vierstöckigen Altstadt-Häuser. Der Ausblick von oben ist deshalb ziemlich beeindruckend.
Doch bis diese beiden Tribünen standen, brauchte es den Einsatz vieler Helfer. Insgesamt 350 Leute stehen für das Aargauer Kantonalschwingfest im Einsatz. Viele waren am Aufbau beteiligt. Schon am Dienstag herrschte auf dem Niklaus-Thut-Platz in der Zofinger Altstadt reger Betrieb.
Nach dem Aufbau der Tribüne mussten die Schwingfelder angelegt werden. Da man auf dem harten Kopfsteinpflaster nicht einfach so schwingen kann, werden 250 Kubikmeter Holzschnitzel auf dem Platz verteilt. Eine 25 Zentimeter dicke Schicht aus diesen Holzschnitzeln soll die Schwinger vor Verletzungen schützen. «Die Schwinger sollen sich sicher fühlen», betont OK-Präsident Dominik Gresch.
Antreten werden die Schwinger dann in vier Sägemehlringen, 120 Kubikmeter Sägemehl sind dafür nötig. Ein Bagger verteilt die vier Haufen zu Kreisen. Danach wird das Sägemehl gewässert und angewalzt. Im Grunde genommen also eine normale Schwingarena, allerdings in spezieller Umgebung.
Der Austragungsort mitten in einer historischen Aargauer Altstadt ist für Organisatoren, Schwinger und Publikum ungewöhnlich. Normalerweise sind die Schwingfeste eher auf freien Arealen und Wiesen ausserhalb der Zentren. Das führt zwar zu einem besonderen Erlebnis für alle. Allerdings bringt es auch neue Herausforderungen.
Der Platz in der Zofinger Altstadt ist begrenzt. So fasst die Arena «nur» 3500 Zuschauer, das sind 1000 weniger als in den letzten Jahren, weshalb man auch weniger Tickets verkaufen konnte. Zudem konnte man hier nicht einfach Standardtribünen aufbauen, die Tribünen mussten in die Umgebung eingepasst werden. Dadurch wurden sie teurer. Für den Aufbau blieb den Maschinen und Lastwagen in der engen Altstadt auch nicht viel Platz. Man sei aber aneinander vorbeigekommen, resümiert das OK.
Beim Organisationskomitee ist man überzeugt, dass sich der Aufwand lohnt und dass Sportler und Zuschauer das Aargauer Kantonalschwingfest 2019 wegen der speziellen Atmosphäre nicht so schnell vergessen werden. «Ich habe Hühnerhaut bekommen, als ich die Arena zum ersten Mal gesehen habe», sagt OK-Präsident Dominik Gresch. Er wird wohl dieses Wochenende nicht der Einzige sein.