Hersberg, oberhalb von Arisdorf, ist ein beschauliches Dorf. Der Spruch «Hier ist die Welt noch in Ordnung» kommt hier wohl so manchem Besucher in den Sinn. Es ist ruhig, bloss der Lärm eines Traktor durchdringt ab und zu die Idylle.
Mit einem Kopfschütteln reagieren die meisten auf die Frage, was sie denn von der Fusionsinitiative halten. «Auf keinen Fall fusionieren. Wir sind Baselbieter und brauchen die Basler nicht. Ich hoffe, dass diese Abstimmung nicht angenommen wird!», so der Tenor der Hersberger auf die Frage zur Kantonsfusion. Was gut sei, solle man nicht ändern, seien die Hersbergerinnen und Hersberger überzeugt, sagt der Gemeindepräsident des kleinen Oberbaselbieter Dorfes gegenüber dem «Regionaljournal Basel» von Radio SRF.
Verschiedene Argumente gegen die Fusion
Auf die Frage, was denn aber die Gemeinde Hersberg bei einer Fusion verlieren würde, da müssen die meisten kurz nachdenken. Dann nennen einige finanzielle Gründe. Kaum jemand glaubt, dass eine Fusion günstiger komme, als die jetzige Situation. Schlimmer noch, die Steuern würden wahrscheinlich steigen, denkt ein alteingesessener Hersberger. Ausserdem befürchtet ein älterer Hersberger, dass bei einer Fusion das Oberbaselbiet an politischem Gewicht verlieren würde. Denn das Unterbaselbiet stimme ja sowieso schon ähnlich wie Basel-Stadt. Bei einem Zusammenschluss käme das Oberbaselbiet gegenüber dem Unterbaselbiet und Basel-Stadt «unter die Räder».
Viele Zuwanderer
So geschlossen wie bei der Abstimmung vom 7. Dezember 1969 ist auch Hersberg nicht mehr. Das Dorf hat sich stark verändert. Durch Zuzüger ist Hersberg um das vierfache gewachsen. «Da gibt es wohl schon auch ein paar drunter, die für die Fusion sind.», sagt ein Hersberger Bauer etwas missmutig. Bei einer neuen Abstimmung ist also kein 100 prozentiges «Nein» von Hersberg mehr zu erwarten. Der grosse Teil der Hersbergerinnen und Hersberger lehnen die Fusion aber immer noch klar ab.