Der Zeitpunkt ist günstig: Die Staatskasse von Graubünden ist zwischen Februar und April wie üblich gut gefüllt. Bei den Banken bezahlt der Kanton aber nur Negativzinsen. 20 Millionen Franken sind daher als Darlehen in das westschweizer Spital Riviera-Chablais in Rennaz geflossen. Dieses hat das Geld bitter nötig, um Löhne zu zahlen und seine Liquidität zu erhalten.
Für den Kanton Graubünden stelle das aber kein Risiko dar, erklärt Fabian Disch, der Leiter der Finanzverwaltung Graubünden: «Man kann die Situation des Spitals als Einzelfall betrachten. Auf den Geldern gibt es eine Garantie.»
Wallis und Waadt müssten einspringen
Das Darlehen ist durch eine Staatsgarantie der Kantone Waadt und Wallis gedeckt. Sie zahlen, falls das Spital im Juli zahlungsunfähig wäre. «Wir halten uns an die Vorgaben und gehen keine Risiken ein», so Disch. Damit kann der Kanton Graubünden Negativzinsen vermeiden – praktisch ohne Risiko.