Der Kantonsrat hat den Ausbau der Trolleybuslinie 1 für 14,5 Millionen und den Bau eines Busbahnhofes für knapp 11,9 Millionen Franken gutgeheissen.
Der Ausbau wird damit begründet, dass das Rontal im Osten Luzerns boomt und Staus auf den Strassen die Busse behindern. Bis 2030 werde zudem mit einem Mobilitätswachstum von 30 Prozent gerechnet. Obwohl das Geld für beide Projekte deutlich gutgeheissen wurde, gab es Einwände von verschiedenen Seiten.
SVP sieht keinen Handlungsbedarf
Daniel Keller (SVP) wollte das Projekt zur Verlängerung der Buslinie 1 bis nach Ebikon zurückweisen. Im Moment bestehe kein Bedarf. Ausserdem zerstöre die Trolleybuslinie mit ihren Fahrdrähten das Dorfbild von Ebikon. In wenigen Jahren gebe es neue Lösungen mit alternativen Antrieben.
CVP und FDP warnen vor unausgereiften Experimenten
Das Projekt sei der Tatbeweis für eine zukunftsgerichtete Verkehrspolitik, sagte dagegen Stefan Roth (CVP). Auf einer Linie mit zehn Millionen Fahrgästen pro Jahr dürfe es keine Experimente mit unausgereiften Technologien wie batteriebetriebenen Bussen geben.
Auch Herbert Widmer (FDP) plädierte für den Trolleybus. Die Fahrgäste wollten nicht im Maihof vom Trolleybus in einen Batteriebus umsteigen müssten.
Linke bemängelt fehlenden Einbezug der Behindertenorganisationen
Auch am geplanten Busbahnhof in Ebikon wurde Kritik geübt. Marcel Budmiger (SP) merkte an, dass nicht alle Haltekanten behindertengerecht ausgestaltet würden. Urban Frye (Grüne) sagte, es sei unverständlich, dass der Regierungsrat die Ausarbeitung der Vorlage nicht mit den Behindertenorganisationen abgesprochen habe.
Die Linke untermauerte ihre Forderung mit einem dringlichen Postulat, das denn auch mit 76 zu 37 Stimmen teilweise überwiesen wurde. Der Regierungsrat hatte die vorgelegte Lösung als Kompromiss angesichts der knappen Raumverhältnisse verteidigt.