Derart viele organisatorische und inhaltliche Anpassungen gab es vor einer Kantonsratssession noch nie. Damit die Hygiene- und Abstandsvorgaben des Bundes eingehalten werden können, findet die Session des St. Galler Parlaments nicht im Kantonsratssaal statt, sondern in der Olma-Halle.
Rund 200 Tische stehen für die Parlamentarierinnen und Parlamentarier bereit. Es wurde eigens eine Abstimmungsanlage installiert, Mikrofone auf jedem Pult – und auch der Livestream wird realisiert. Dieser ist während dieser Session umso wichtiger, da keine Zuschauer zugelassen sind, nur Medien.
Papierlose Session
Eine weitere Änderung: Die Aufräumsession, die letzte des Parlaments in dieser Zusammensetzung, findet an drei halben Tagen statt. Auf eine ganztägige Sitzung wurde verzichtet. Dies auch, um keine aufwendige Mittagsverpflegung stemmen zu müssen.
Zudem wird auf Papier verzichtet. Sämtliche Vorstösse und Anträge müssen digital eingereicht werden. Mit einer Ausnahme: Die geheimen Wahlen, zum Beispiel die des Regierungspräsidenten. «Die Wahlzettel werden von einigen wenigen Stimmenzählern eingesammelt, die Handschuhe und Masken tragen», sagt Lukas Schmucki, Leiter der Parlamentsdienste.
Die Wahlzettel werden von einigen wenigen Stimmenzählern eingesammelt, die Handschuhe und Masken tragen
Auch inhaltlich gibt es Änderungen: So werden nur dringende Geschäfte behandelt und Vorstösse, die noch in der jetzigen Zusammensetzung des Parlaments diskutiert werden sollen. Sämtliche anderen Geschäfte sind auf die Juni- respektive die Septembersession verschoben worden.
Die Junisession findet ebenfalls in der Olma-Halle statt. Der Ortswechsel kostet den Kanton rund 200'000 Franken.