Schüler werden zu Lehrern: Seit einem Jahr können Asylsuchende in Aarau von Kantischülern der Alten Kantonsschule Aarau Deutsch lernen. Die mittlerweile fast 40 Schülerinnen und Schüler bieten freiwillig Komunikations- und Grammatikkurse an und helfen so rund 50 Flüchtlingen, in der Schweiz besser zurecht zu kommen.
Zwei Schülerinnen hatten die Idee
Lanciert wurden die Deutschkurse von zwei Schülerinnen der Alten Kanti im Sommer 2016. Sie sind seither Teil des Flüchtling-Projektes «Drehpunkt» vom Verein Netzwerk Asyl.
Im «Drehpunkt» geht es darum, den Austausch zwischen Einheimischen und Asylsuchenden zu fördern. Den Deutschkursen kommt dabei eine tragende Rolle zu. Sie bieten den Flüchtlingen an vier Tagen pro Woche die Chance, sich gegenseitig und mit den jungen Lehrerinnen und Lehrern auszutauschen.
Auch Flüchtlinge geben Unterricht
Zum Sprachkursangebot des Drehpunkts gehören aber nicht nur die Deutschkurse der Kantischüler. Umgekehrt bieten nämlich einige Flüchtlinge Französisch- und Englischkurse an für alle Interessierten. Somit funktioniert der Austausch auf beide Seiten.
Die Kantonsschülerinnen und - Schüler unterrichten in kleinen Gruppen zehn Stunden in der Woche. Das machen sie unabhängig von der Kantonsschule und auf freiwilliger Basis.
Ehrenamtlich
Der «Drehpunkt» erhält zwar Geld vom Kanton für Miete, Unterrichtsmaterial und Lebensmittel; entlöhnt wird für die Arbeit am Projekt aber niemand, sagt der Projektleiter Jan Götschi.
Trotzdem lohne sich die Arbeit, erzählen alle Beteiligten im Gespräch. Es komme viel zurück und mittlerweile habe man sogar viele gute Freunde gefunden durch den Deutschunterricht.