Wer mit dem Auto nach Zermatt will, muss sein Auto auf dem Parkplatz des Matterhorn Terminal Täsch stehen lassen und mit dem Zug nach Zermatt fahren. Es sei denn, er wohnt oder arbeitet in Zermatt, besitzt eine Liegenschaft und verfügt über eine Sonderbewilligung der Walliser Kantonspolizei.
Diesen Winter war die Strasse Täsch - Zermatt an insgesamt 14 Tagen gesperrt. Dies weil die Strasse nicht wintersicher ist. Die Bahnstrecke verfügt über die nötigen Galerien. Bei der Strasse fehlen sie. Dies soll sich nun ändern.
Karl Eggen, Präsident der Interessengemeinschaft IG Zufahrt Zermatt sagt: «Es kann nicht sein, dass ein Weltkurort wie Zermatt keine wintersichere Strasse hat. Es müssen dringend zwei Lawinenverbauungen erstellt werden. Zudem soll die Strasse für alle Autos öffentlich befahrbar gemacht werden.»
Zweimal bereits hat die Bevölkerung von Zermatt über die Strasse zwischen Täsch und Zermatt abgestimmt. Die Zermatter Bevölkerung hat im März 2005 mit 52,9 Prozent Ja zur Öffnung der Strasse gesagt. Diese Abstimmung war laut Gemeindepräsidentin rein konsultativ und rechtlich nicht bindend. Im Juni 2016 sagten 62 Prozent der Zermatter Stimmbevölkerung Ja zu einer wintersicheren Strasse. Seither ist die Gemeinde Zermatt mit dem Kanton am verhandeln, denn der Streckenabschnitt Täsch-Zermatt ist eine Kantonsstrasse.
Die Zermatter Gemeindepräsidentin Romy Biner steht in engem Kontakt mit Staatsrat Jacques Melly. Sie will erreichen, dass auf der Strecke Täsch - Zermatt zwei Lawinenverbauungen gemacht werden, damit die Strasse in Zukunft wintersicher ist. Laut Schätzungen des Kantons belaufen sich die Kosten auf 60 bis 80 Millionen Franken. Im Gegensatz zur Interessengemeinschaft IG Zermatt, setzt sich die Gemeinde nicht für die Öffnung der Strasse ein. Romy Biner sagt: «Bevor die Strasse für alle geöffnet werden könnte, müsste zuerst ein Parkhaus eingangs Dorf gebaut werden. Dies ist schwierig, weil sich der Dorfeingang in der Gefahrenzone befindet und weil ein Teil des Bodens im Privatbesitz ist.»
Nächste Woche trifft sich die Gemeindepräsidentin von Zermatt mit dem Walliser Verkehrsminister Jacques Melly, um das weitere Vorgehen zu besprechen. Für Romy Biner steht fest:« Zermatt ist eine wichtige Tourismusdestination und darf künftig nicht mehr über Tage hinweg abgeschnitten sein.»