Die Stiftung Emera berät und betreut im ganzen Kanton Wallis hunderte von Menschen mit psychischen Behinderungen. Sie betreibt dafür 116 Beherbergungs-, 123 Tagesstätten- und zwei Entlastungsplätze. Aber der Bedarf steigt, auch im Oberwallis.
Nun zieht die Stiftung im Kloster Brig-Glis ein. Am 1. Februar 2018 verabschieden sich dort die letzten acht Kapuziner-Padres. Im Mai 2017 hatte der Orden bekanntgegeben, dass er das Kloster Brig schliessen muss. Die Brüder werden immer älter und immer weniger.
Nach dem Umbau bis im Herbst 2018 entstehen im Kloster Brig neue Wohn- und Arbeitsplätze für etwa 20 Menschen. «Wir sind sehr zufrieden mit dieser Lösung mit einer Sozialinstitution, die anderen Menschen hilft», sagt Bruder Damian Keller, der Provinzvikar des Schweizer Kapuzinerordens.
Kantonsregierung: Ein Glücksfall
Der Walliser Staatsrat hat den Kauf der Liegenschaften mit Kloster, Kirche, Garten und Friedhof bereits genehmigt. Der Staat bezahlt drei Viertel des Kaufpreises und investiert in den nächsten Jahren 3,8 Millionen Franken. «Wir werden zu dieser wunderschönen Liegenschaft mit ihrem wertvollen Geist Sorge tragen», verspricht Direktor Dario Andenmatten von der Stiftung Emera.
«Wir bedauern zwar den Rückzug der Kapuziner. Sie gehören seit 360 Jahren zu Brig und zum Oberwallis und haben in vielen Pfarreien als Seelsorger ausgeholfen», sagt Staatsrätin Esther Waeber-Kalbermatten, «aber diese Nachnutzung der Klosteranlage ist zumindest ideal. Sie ist für die ganze Region wichtig».