Sandro Lunin ist seit dreissig Jahren in der Schweizer Theaterszene tätig und hat dieses Jahr die künstlerische Leitung der Kaserne Basel übernommen. Sein Programm der neuen Saison: Viele Koproduktionen von lokalen Künstlerinnen und Künstlern mit Kollegen aus dem Ausland, vornehmlich aus Grossstädten aus Afrika und dem Nahen Osten.
Die Saison startet unter dem Label «Kaserne Globâle». Der Kulturmix passe hervorragend zu Basel, wo rund ein Drittel der Menschen einen Migrationshintergrund hätten, findet Lunin. «Mir ist es wichtig, die verschiedenen Herkunftsländer einzubeziehen». Nicht zuletzt will Lunin damit auch ein breites Publikum - das im internationalen Basel lebt - in die Kaserne zu locken.
Kunst hat immer mit Gesellschaft und mit Politik zu tun.
Ein Beispiel für das Programm Lunins ist eine südafrikanische Künstlerin, die in einer Performance ihre langjährige Tuberkuloseerkrankung verarbeitet. «Was eine Krankheit mit einem Menschen macht und wie stark sie einen besetzen kann, das hat sehr viel mit uns und sehr wenig mit fremden Lebenswelten zu tun», sagt Lunin.
Damit verfolgt Lunin auch eine politische Botschaft. Gerade in Europa, wo immer mehr Mauern gebaut werden, sei der gemeinsame Dialog sehr wichtig, findet Lunin. «Kunst ist immer gesellschaftlich und immer politisch».
Neben vielen exotischen Produktionen setzt die Kaserne auch in diesem Jahr auf bewährte Partnerschaften mit lokalen Institutionen, wie etwa dem BScene, dem Wildwuchs-Festival oder dem Jungen Theater Basel.