Es war die gleiche Vorlage, über die der Kantonsrat schon letztes Jahr abgestimmt hatte. Die Idee: Der Kanton gibt die denkmalgeschützten Zeughäuser im Baurecht an die Stadt Zürich ab und gibt 30 Millionen dazu an die Sanierung der Zeughäuser.
Der Inhalt ist also der gleiche wie damals, aber das Resultat ist ein anderes. Heute waren alle Parteien für die Vorlage. Ausser die SVP und die EDU. Diese Parteien finden noch immer, dass dies ein schlechter «Deal» sei für den Kanton.
Die einzige Seite, die gewinnt, ist die Stadt. Der Kanton schaut in die Röhre.
Das hat ausser der SVP und der EDU niemand so gesehen. Die SP, die Grünen, die Grünliberalen, aber auch EVP, CVP und die AL: Sie waren schon immer für den Vertrag. Aus ihrer Sicht ist es ein guter Kompromiss zwischen der Stadt und dem Kanton.
Umnutzung geplant
Die Kasernenwiese wird umgenutzt zu einem grossen Park mitten in der Stadt und das Bildungszentrum für Erwachsene zieht ins Kasernenareal. In die Zeughäuser und in die Polizeikaserne kommt eine Mischung aus Gastronomie, Gewerbe und Start-ups. Und gerade das Letztere hat die FDP überzeugt, die in der letzten Abstimmung noch gegen die Vorlage war.
Mit der klaren Zusage der Stadt zu Start-ups in der Polizeikaserne, liegt ein Konzept vor, das man insgesamt unterstützen kann.
Mit 126 Ja-Stimmen und zu 44 Nein-Stimmen hat der Kantonsrat den weg frei gemacht, damit es vorwärts gehen kann auf dem Kasernenareal.
Stadt will nun vorwärts machen
Das Stadtparlament Zürich hat schon lange der Vorlage zugestimmt. Die Stadt zahlt 25 Millionen Franken an die Sanierung der Zeughäuser. Dass nun auch der Kanton vorwärts macht, begrüsst die Stadt Zürich. Der Entscheid des Kantonsrates sei ein wichtiger Schritt, sagte Patrick Pons, der Sprecher der Stadtzürcher Finanzdirektion gegenüber dem Regionaljournal. Endlich könne man das Areal, so wie man das der Bevölkerung versprochen habe, in einen lebendigen Erholungs-, Begegnungs- und Arbeitsort umwandeln.
Zunächst soll ab 2023 die Kasernenwiese ganz aufgehen, und zwar auch dort, wo heute noch ein Teil des Gefängnisses draufsteht. Voraussichtlich werde es dann 2025 eine städtische Abstimmung zu den Zeughäusern geben.