Was bedeutet der verpasste Aufstieg für das neue Stadion? Der Nicht-Aufstieg macht dem Aarauer Stadtpräsidenten Hanspeter Hilfiker kein Bauchweh. Im Hinblick auf die Abstimmung über das geplante Stadion sei etwas anderes wichtig, findet Hilfiker: «Es ist entscheidend, dass im Umfeld dieser Abstimmung die Leistungen des Clubs gut sind», findet Hilfiker. Und die Leistung in den letzten Monaten der Aarauer Fussballer habe überzeugt. Der FC Aarau hat die Stadt in eine Fussballeuphorie versetzt. Ein «Ja» zum Stadion sei damit wahrscheinlicher.
Mit dem Nicht-Aufstieg ist allerdings der Druck von Seiten der Schweizer Fussballiga etwas kleiner. Die Liga hat klar gesagt, dass das Aarauer Brügglifeld kein Stadion für die Super League ist. Übergangsweise könnten zwar dort Spieler der höchsten Liga stattfinden. Langfristig braucht es aber ein neues Stadion. Dieser Druck ist nun etwas schwächer, da Aarau in der Challenge League bleibt.
Hanspeter Hilfiker entgegnet, dass es so oder so ein neues Stadion braucht – auch für die Challenge League. Schliesslich ist das Brügglifeld marode und müsse dringend saniert werden.
Der verpasste Aufstieg könnte sogar positiv sein für das Stadion, hofft FCA-Vizepräsident Roger Geissberger. Für die Stadion-Abstimmung sei es besser, wenn Ruhe im Stadion ist: «In der Super League gibt es Hooligan-Tendenzen, in der Challenge League weniger. Sportlich wird unsere Mannschaft in der Challenge League sicher auch besser vorne mithalten können. Dies ist für die Abstimmung sicher besser, als wenn die Mannschaft am Tabellenende der Super League wäre.»
Was bedeutet der verpasste Aufstieg sportlich für den FC Aarau? Aus sportlicher Sicht ist der verpasste Aufstieg sehr bitter für den Verein. «Wir wären sehr gerne aufgestiegen», sagt FCA-Vizepräsident Roger Geissberger: «Die Infrasatruktur, der Staff, das Kader wäre bereit gewesen.» Das Team könne nun aber für die nächste Saison «zu 85 Prozent» zusammengehalten werden, freut sich Roger Geissberger. Sehr wichtig sei auch, dass Sportchef Sandro Burki dem Verein erhalten bleibe.
Offen sei noch, ob auch Publikumsliebling Stefan Maierhofer im Brügglifeld bleibt. Der FC Aarau würde ihn gerne weiter verpflichten. Mitte Woche soll laut Geissberger Klarheit herrschen. Ein Fragezeichen steht auch noch hinter Trainer Patrick Rahmen. Bisher habe es noch keinen Kontakt mit dem FC Basel gegeben, wie Medien spekuliert hatten. Geissberger ist sich aber bewusst, dass es schnell gehen kann, falls Marcel Koller als Trainer in Basel entlassen würde.
Der FC Aarau möchte zudem noch drei Spieler verpflichten. Man habe weiterhin die gleichen drei Spieler im Fokus, die man auch bei einem Aufstieg in die Super League geholt hätte, so Geissberger.
Schon wieder von einem möglichen Aufstieg reden wollen die Vereinsverantwortlichen aber nicht. Das Saisonziel für nächste Saison sei ein Platz unter den ersten drei Mannschaften, sagt Geissberger. Mit GC und Lausanne habe es zwei Teams, die ein deutlich höheres Budget hätten.
Was bedeutet der verpasste Aufstieg für die Sicherheitskosten? Bei einem Aufstieg wären die Sicherheitskosten gestiegen. Für die Polizei sind Spiele in der Super League sehr aufwändig. Viele Polizistinnen und Polizisten müssen am Wochenende arbeiten und fehlen dann unter der Woche.
«Wenn der FC Aarau nun weiter in der Challenge League spielt, wird es für uns nicht sehr viele polizeiliche Einsätze geben – ausser vieleicht wenn GC in Aarau spielt oder ein Cup-Spiel stattfindet», sagt Roland Pfister, Medienchef der Aargauer Kantonspolizei. Persönlich fände er den verpassten Aufstieg aber auch sehr schade, betont Roland Pfister. Auch er habe am Sonntag im Brügglifeld mitgefiebert.