Die feste Gebietsaufteilung für Kaminfeger wird durch ein Konzessionsmodell ohne Tarifbindung ersetzt. Neu sind Einsätze im ganzen Kantonsgebiet möglich. So steht es im geänderten Feuerschutz- und Feuerwehrgesetz, das der Grosse Rat mit 107 zu 28 Stimmen verabschiedete. Auf eine zweite Lesung verzichtet er.
Mehr Spielraum für Kaminfeger
In den vergangenen Jahren habe sich der Beruf des Kaminfegers stark verändert, hiess es im Rathaus. Die Heizungsanlagen seien technisch optimiert worden. Zudem würden immer häufiger Heizungen ohne Feuerung wie Solaranlagen und Wärmepumpen verwendet.
Mit der Liberalisierung soll das Kaminfeger-Gewerbe mehr Spielraum erhalten, um auf individuelle Kundenbedürfnisse einzugehen.
Gemäss dem neuen Modell sind künftig die Gebäudeeigentümer dafür verantwortlich, eine Firma ihrer Wahl mit der Reinigung und Kontrolle der Heizungsanlage zu beauftragen. Der Kaminfeger meldet sich nicht mehr automatisch selber. «Ohne Erinnerung des Kaminfegers werden Manche den Termin wohl hinausschieben», kritisierte Thomas Knutti von der SVP.
Kritiker befürchten höhere Preise
Kritiker der Vorlage befürchteten weiter, dass es in abgelegenen Gegenden künftig an Kaminfegern mangeln und die Tarife steigen könnten. Das sei in Kantonen der Fall gewesen, welche die Liberalisierung bereits vollzogen hätten.
Lange Vorgeschichte
Der Bernische Kaminfegermeister-Verband hat schon 2015 die Aufhebung des bestehenden Monopols verlangt. 2016 doppelte der Grosse Rat mit einem Vorstoss nach. Nun ist das geänderte Gesetz unter Dach.