Zum Inhalt springen

Keine Geschäftsfliegerei Anrainergemeinden wollen Flugplatz Dübendorf betreiben

Die Resultate sind deutlich. Dübendorf, Volketswil und Wangen-Brüttisellen haben sich klar dafür ausgesprochen, den Flugplatz selber zu betreiben. Sie möchten dazu einen jährlichen Betriebskredit von 1.3 Millionen Franken aufwenden.

Am deutlichsten ist die Zustimmung in Wangen-Brüttisellen, wo 74 Prozent ein Ja in die Urne legten.

In Volketswil war die Zustimmung etwas geringer, aber immer noch hoch bei 70 Prozent.

In Dübendorf sind es 59 Prozent. Die Stimmbeteiligung in den Gemeinden liegt zwischen 32 und 34 Prozent.

Die Gemeinden rund um den Flugplatz Dübendorf stemmen sich gegen die Pläne des Bundes, der den Flugplatz für Geschäfts- und Privatfliegerei nutzen will. Das Konzept der drei Anrainergemeinden sieht keine Geschäfts- und Privatflüge vor, sondern nur Werkflüge und Flüge mit historischen Maschinen. Diese Variante würde zu weniger Flugbewegungen führen als das Konzept des Bundes.

«Bund ist nun klar gefordert»

Die drei Gemeinderäte sind überzeugt, dass sich mit dem Abstimmungsresultat vom Sonntag die Voraussetzungen für ihr Konzept nochmals deutlich verbessert haben. Das Konzept stehe mit der gesicherten Finanzierung auf einer sehr verlässlichen Basis, heisst es in einer Mitteilung der drei Gemeinden. Auf dieser Grundlage wollen sie nun den Dialog mit Kanton und Bund weiterführen.

Das Pro Komitee «Historischer Flugplatz mit Werkflügen» spricht von einem deutlichen und klaren Signal: Der Bund sei nun klar gefordert, auf den vom Volk bestätigten Kompromiss der Standortgemeinden umzuschwenken.

Der Bund selber nimmt das Resultat zur Kenntnis. Und dämpft die Hoffnungen der drei Anrainergemeinden: «Wir müssen das Gesamtinteresse der Schweiz im Auge behalten», erklärt Urs Holderegger, Sprecher des Bundesamtes für Zivilluftfahrt BAZL auf Anfrage. «Und die Geschäftsfliegerei ist ein wichtiger Wirtschaftsfaktor.» Der Bund hat das Konzept der Anrainergemeinden bereits im März abgelehnt.

Umzonung für Innovationspark

Eine weitere Abstimmung in Dübendorf befasste sich mit den Gebäuden am nördlichen Rand des Flugplatzes Dübendorf. Dort soll ein neues Industrie- und Gewerbequartier mit Anbindung an den Innovationspark entstehen. Die dafür nötige Umzonung ist von den Stimmberechtigten mit knapp 58 Prozent angenommen worden. Das Referendum der SVP ist damit gescheitert.

Meistgelesene Artikel