Die medizinische Behandlung von Kindern ist aufwändig. Wegen der unterschiedlichen Körpergrössen vom Baby bis zum Teenager ist beispielsweise eine weit grössere Palette an Geräten erforderlich, als bei erwachsenen Patienten.
«Kinder sind weit häufiger von seltenen Krankheiten betroffen, als Erwachsene», erklärt der Kardiologe Dominik Stambach.
Aufwändige Behandlungen
Häufig handle es sich dabei um Gendefekte oder Stoffwechselkrankheiten. Abklärungen und Therapie sind dann meist aufwändig und langwierig.
Weil Kinder beim Untersuch oft unruhig, ängstlich oder gar panisch reagieren, müssen Personal und Eltern die jungen Patienten erst einmal beruhigen.
Für Untersuche braucht es ruhige Patienten
Gelegentlich kommen Medikamente zum Einsatz oder die Untersuchung muss abgebrochen und verschoben werden, wenn ein Kind zu unruhig ist.
Auch auf den Stationen benötigen Kinder weit mehr Betreuung als Erwachsene: Hilfe beim Essen, bei der Körperpflege und beim Einschlafen sind erforderlich. Für das Spitalpersonal ist dies eine zusätzliche Anforderung, obwohl auch Eltern und Freiwillige mithelfen.
Das Kinderspital St. Gallen hat im vergangenen Jahr bei den ambulanten Besuchern ein Defizit von 6,3 Millionen Franken ausgewiesen. Das ist deutlich mehr als im Jahr davor.
Defizitäre Kinder- und Jugendmedizin
Ohne eine Tarifanpassung für Kinder und jugendliche Patienten drohe ein Leistungsabbau, heisst es beim Kinderspital.
Derzeit sind vier Standesinitiativen hängig, die sich für die Kinderspitäler einsetzen, zwei davon stammen aus der Ostschweiz, nämlich aus den Kantonen St. Gallen und Thurgau.