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Kinder und Schulweg Die Aargauer Gemeinde Ehrendingen verbietet Elterntaxis

Sie sind unübersehbar: Vor allen drei Schulhäusern in der Gemeinde Ehrendingen stehen seit Montagmorgen Halteverbote.

Verbotstafel vor dem Schulhaus Dorf
Legende: SRF

Es ist verboten, vor den Gebäuden mit einem Auto anzuhalten. Der Grund: In letzter Zeit kreuzten vor allem am Morgen derart viele Personenwagen vor den Schulhäusern auf, dass die Situation gefährlich wurde. Kinder, die zu Fuss in die Schule gingen, waren durch Eltern gefährdet, die ihre Kinder mit dem Auto transportierten.

Eine Lehrerin erzählt: «Immer wieder fuhren Eltern auf den Schulhausplatz. Dort waren schon Kinder am Spielen. Wir mussten immer wieder befürchten, dass ein Kind überfahren wird. Es gab sogar Mütter, die hupten, wenn sie auf den Platz fuhren.»

Der Pausenplatz vor dem Schulhaus Dorf.
Legende: SRF

Auch ein junger Vater, der vis-a-vis des Schulhauses in einem Reihenhaus wohnt, empfand die Situation als problematisch: «Der Verkehr am Morgen hat massiv zugenommen. Für unsere Kinder, die gleich gegenüber in die Schule gehen, wurde es hektisch. Autos hielten direkt vor unserem Haus an und fuhren wieder weg.»

Sichere Schulwege?

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Am Montagmorgen konnten mangels Abwesenheit keine Eltern dazu befragt werden, warum sie ihre Kinder mit dem Auto zu Schule bringen. Experten betonen immer wieder, dass ein Schulweg wichtig sei für die Kinder. Es sei ein Stück Selbstständigkeit. Eltern hingegen begründen ihre Transportdienste in der Regel damit, die Schulwege seien zu unsicher, sie hätten Angst vor Unfällen. In Ehrendingen haben Kinder zum Teil lange Schulwege. Nicht überall gibt es Trottoirs. Und im Winter ist es am Morgen und am Abend dunkel. Gemeindeammann Urs Burkhard ist der Ansicht, die Schulwege in seiner Gemeinde seien sicher: «Wir machen sehr viel. Wir haben die Wege so gemacht, dass es keine Probleme gibt. Im Winter räumen wir den Schnee schon sehr früh.»

Der Gemeinderat hat nun genug vom Verkehrschaos. Er hat vor allen Schulhäusern ein Halteverbot verfügt. Dieses gilt seit Montagmorgen. Gemeindeammann Urs Burkhard meint es ernst.

Urs Burkhard, Gemeindeammann von Ehrendingen.
Legende: SRF

«Die Polizei wird kontrollieren; es kann Bussen geben. Wir haben die Eltern angeschrieben mit Briefen und mit E-Mails. Und wir haben das Halteverbot in der Presse kommuniziert.»

Mit der Situation am Montagmorgen ist Burkhard zufrieden. Nur ganz vereinzelt fahren Autos vor und laden Kinder aus. Aber das tun sie nicht im Halteverbot, sondern auf Plätzen, die etwas weiter weg sind von den Schulhäusern. Nur ein Sportwagen braust heran, hält direkt vor der Verbotstafel, ein Kind springt heraus und schon ist das Auto wieder weg.

An diesem Montagmorgen kommen viele Kinder zu Fuss oder mit dem Velo zur Schule.

Ein voller Veloständer beim Schulhaus Ehrendingen.
Legende: SRF

Der Gemeinderat und die Anwohner hoffen, dass das in Ehrendingen nun so bleibt. Die Halteverbote für Elterntaxis gelten vorerst für 60 Tage. Für diesen Zeitraum kann der Gemeinderat solche Verbote in eigener Kompetenz verfügen. Ein permanentes Halteverbot müsste aber ausgeschrieben und dann von einem Gericht bewilligt werden. Ob die Verbote definitiv eingeführt werden, entscheidet der Gemeinderat von Ehrendingen vor den Frühlingsferien.

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