Wie der Stadtrat in seinem am Freitag veröffentlichen Bericht und Antrag schreibt, sollen die Auszahlungen an berufstätige Eltern von heute jährlich 3 Millionen Franken auf 3,5 Millionen Franken erhöht werden. Begründet wird die Erhöhung damit, dass der durchschnittliche Tarif der Kindertagesstätten seit der definitiven Einführung 2011 von 100 Franken pro Kind und Tag auf 107 Franken gestiegen ist.
Gespürt haben diese Teuerung vor allem Eltern mit kleinen Einkommen. Diese müssten heute 36 Prozent mehr aus der eigenen Tasche an die Kindertagesstätten zahlen als vor sechs Jahren, schreibt der Stadtrat. Diese Entwicklung sei nicht ohne Auswirkungen geblieben. Der Anteil von Eltern mit tiefen Einkommen, die Betreuungsgutscheine bezögen, sei in den letzten sechs Jahren um acht Prozentpunkte gesunken.
Aus der Arbeitswelt verabschiedet
Der Stadtrat vermutet, dass sich die Eltern der unteren Einkommensklassen die Betreuung der Kinder selber organisieren oder zum Teil nicht mehr arbeiten würden. Die Selbstkosten für Eltern mit einem Einkommen bis 60'000 Franken sollen deswegen wieder auf das Niveau von 2011 gesenkt werden.
Mit Betreuungsgutscheinen könne ein Anreiz zum Arbeiten geschaffen werden und damit der Sozialhilfebezug minimiert oder ganz verhindert werden, schreibt der Stadtrat. Für Eltern mit einem Einkommen von unter 32'000 Franken soll der Betreuungsgutschein pro Tag und Kind ab 18 Monaten von 80 Franken auf 85 Franken angehoben werden. Je höher das Einkommen, desto kleiner ist der Betreuungsgutschein und desto bescheidener die Erhöhung.
In der Stadt Luzern gab es Ende 2016 33 Kindertagestätten mit 795 Plätzen.