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Kindsmissbrauch in der Kirche Strafanzeige gegen pensionierten St. Galler Priester

  • Ein heute 78-jähriger Priester aus dem Bistum St. Gallen hat in den Jahren 1987 bis 1996 einen minderjährigen Knaben sexuell missbraucht.
  • Erst Jahrzehnte später meldete sich das Opfer. Der Junge war bei der ersten Tat 13 Jahre alt.
  • Der Bischof hat jetzt gegen den Täter Strafanzeige erstattet. Die Tat ist aber verjährt und kann gerichtlich nicht mehr verfolgt werden.
  • Der 78-jährige Priester half bis heute noch regelmässig in Goldach SG als Seelsorger aus. Das wurde ihm per sofort untersagt.

Bischof Markus Büchel hatte im April vom «Fachgremium gegen sexuelle Übergriffe im Bistum St. Gallen» von den Vorfällen erfahren. Der angeklagte Priester hat die damaligen sexuellen Übergriffe zugegeben.

Gleichzeitig habe der Bischof Anzeige in Rom erstattet, wo ein kirchenrechtliches Verfahren eröffnet wurde, da die Tat auch nach kirchlichem Recht eine Straftat darstelle. Das Opfer war zum Zeitpunkt der ersten Taten 13 Jahre alt. Der Priester hat die damaligen sexuellen Übergriffe gegen den heute 46-jährigen Mann zugegeben.

Keine weiteren Opfer bekannt

Es haben sich keine weiteren Opfer gemeldet. Dem pensionierten Priester, der bis im vergangenen April noch regelmässig aushalf, wurde jede seelsorgerliche Tätigkeit untersagt. «Er bereut sein Handeln zutiefst», heisst es. Bis zum Zeitpunkt der Meldung durch das Fachgremium habe es keine Anzeichen für ein Fehlverhalten des Priesters gegeben.

Das Opfer wird über das Fachgremium betreut und weiter begleitet. Bischof Markus Büchel hat in den vergangenen Wochen persönlich mit ihm gesprochen. «Der Bischof ist tief betroffen über den Missbrauch durch einen Priester aus dem Bistum St. Gallen. Er hat das Opfer als Vertreter der Kirche um Verzeihung gebeten.»

Fachgremium im Einsatz

Im Bistum St. Gallen arbeitet seit 2002 ein Fachgremium gegen sexuelle Übergriffe, an welches sich Opfer wenden können. Zugrunde liegt ein Schutzkonzept. Besonders in den Bereichen Prävention und Sensibilisierung würden laufend Massnahmen umgesetzt, heisst es im Communiqué.

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