Der Schweizerische Evangelische Kirchenbund befürwortet die Energiestrategie 2050 und empfahl deshalb bei der Abstimmung 2017 ein «beherztes Ja» in die Urne zu legen. «Dass verschiedene Kirchenvertreter damit argumentiert haben, dass man aus theologischen Gründen für die Energiestrategie stimmen soll, geht nicht», sagt Béatrice Acklin. «Denn was geschieht mit denjenigen, die sich politisch anders positionieren? Sind das weniger gute Christen oder was?»
Als Reaktion auf dieses politische Engagement der Kirche hat die Theologin und Freiburger Stadtpolitikerin auf nationaler Ebene den Thinktank «Politik und Kirche» gegründet – zusammen mit Politikerinnen und Theologen. Es geht darum auszuloten, wie sich Vertreterinnen und Vertreter der Kirche in gesellschaftspolitische Themen einbringen sollen.
Die Kirche soll sicher nicht die Klappe halten. Im Gegenteil.
Es sei gar nicht etwa so, dass sich die Kirche aus wichtigen gesellschaftspolitischen Themen heraushalten solle, so Béatrice Acklin. «Selbstverständlich soll sich die Kirche zu wichtigen Fragen wie Humanität und Asylrecht äussern. Die Frage ist nur wie.» Bei Abstimmungen eine klare Parole herauszugeben, sei sicher falsch.
Stadtpolitikerin und passionierte Fussballerin
Béatrice Acklin sitzt für die FDP im Stadtparlament von Freiburg. Zudem liebt sie klassische Musik. «Ein Tag ohne Bach ist ein verlorener Tag», meint sie. Regelmässig moderiert sie Musik- und Opernanlässe in Zürich und Freiburg. Ähnlich wie in der Kirche gehe es in der Oper um die ganz entscheidenden Fragen wie Liebe, Tod und Schuld.
In jüngeren Jahren spielte Béatrice Acklin Fussball. «Ich konnte mir eine Profikarriere vorstellen», erinnert sie sich. Noch heute fiebert sie während Europa- und Weltmeisterschaften vor dem Fernseher mit. «Die Familie sagt, ich sei unerträglich», erzählt sie lachend. Bei einem Elfmeterschiessen kriege sie jeweils fast einen Herzinfarkt.
(Regionaljournal Bern Freiburg Wallis, 17:30 Uhr)