Der Regen der letzten Tage war für die Oberbaselbieter Bäche ein Segen. In den vergangenen Wochen haben sie stark unter der Hitze und der Trockenheit gelitten. Der Homburgerbach musste sogar «ausgefischt» werden, weil er so wenig Wasser führte. Das heisst, dass die Fische gerettet und in andere Bäche gebracht wurden.
Eine Erklärung für diese Wasserknappheit in den Bächen im oberen Baselbiet sind nebst der Klimaerwärmung die an manchen Orten schon durchgeführten Schliessungen kleiner Abwasserreinigungsanlagen (ARA). Bislang wurde Abwasser aus den Haushalten im Oberbaselbiet in lokalen Kläranlagen gesammelt und gereinigt. Von dort gelangte das Wasser dann wieder zurück in die Bäche. Bereits heute wird das Dreckwasser allerdings nicht mehr überall lokal gereinigt, sondern direkt in die grossen, regionalen ARA im unteren Kantonsteil geleitet. Von dort wird es dann nicht mehr in die Oberbaselbieter Bäche zurückgeführt.
Teure Sanierungen
Grund für diese Schliessungen ist die Tatsache, dass viele der lokalen ARA im Oberbaselbiet in die Jahre gekommen seien und saniert werden müssten, sagt Franz Meyer, Präsident der landrätlichen Umweltschutz- und Energiekommission. Und solche Sanierungen seien teuer. Zudem würden die grossen Anlagen das Wasser auch gründlicher reinigen.
Für Holger Stockhaus, Jagd- und Fischereiverwalter des Kantons, gelten diese Argumente nur bedingt. «Die Fische würden sagen, sie hätten lieber das etwas weniger saubere Wasser, als gar kein Wasser.»