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Müssen es Benediktinermönche sein, die den Wallfahrtsort pflegen? Mariano Tschuor (rechts neben Abt Peter von Sury) stellt unangenehme Fragen.
Aus Regionaljournal Aargau Solothurn vom 27.12.2018. Bild: zvg
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Kloster Mariastein «Das Aus des Wallfahrtsorts wäre die allerletzte Option»

Hat der Wallfahrtsort im Kanton Solothurn eine Zukunft? Und welche? Das soll das Projekt «Mariastein 2025» herausfinden. Geleitet wird es vom ehemeligen SRG-Kadermann Mariano Tschuor. Seit dem 1. Januar 2019 ist er im Amt.

Der Auftrag: Tschuor soll «die Basis legen für die gedeihliche Weiterentwicklung des Klosters und des Wallfahrtsorts». Unter anderem geht es um die zukünftige Tätigkeit der Benediktinermönche, die Gestaltung des Klosterplatzes, die Nutzung der Immobilien des Klosters und um die Finanzierung.

Mariano Tschuor

Mariano Tschuor

Projektleiter «Mariastein 2025»

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Mariano Tschuor ist ehemaliger Redaktionsleiter und Moderator bei SRF und Chefredaktor und Direktor von RTR (Radiotelevisiun Svizra rumantscha). Bis 2018 war er Mitglied der Geschäftsleitung der SRG. Tschuor engagiert sich in diversen Institutionen, die sich der Integration verpflichtet haben. Er ist Präsident der Stiftung «Denk an mich» (Menschen mit Beeinträchtigung), sowie Präsident der Medienkommission der Schweizer Bischofskonferenz. Zudem ist er Mitglied der eidgenössischen Kommission für Migration. Ab dem 1. Januar 2019 leitet er das Projekt «Mariastein 2025», das den Wallfahrtsort im Kanton Solothurn weiterentwickeln soll.

SRF: Mariano Tschuor, was verbindet Sie mit dem Kloster Mariastein?

Mariano Tschuor: Seit 25 Jahren gehe ich nach Mariastein in die Exerzitien, ich ziehe mich dorthin zurück. Im Jahr 1994 hab ich in Mariastein eine Fernsehsendung realisiert und damals habe ich mich in die Landschaft und das Kloster verliebt.

Das Kloster Mariastein steht vor grossen Herausforderungen: Die Mönche werden immer älter (im Durchschnitt sind sie über 70) und weniger (noch sind es 17), das traditionelle katholische Wallfahrtspublikum bricht weg. Braucht es das Kloster Mariastein überhaupt noch?

Wir sind nicht weniger gläubig geworden in Mitteleuropa. Aber wir haben vielleicht vergessen, dass man einen spirituellen Zugang braucht, um weiterzukommen im eigenen Leben und auch um etwas Sinnvolles zu gestalten.

Das Kloster Mariastein

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Nach Einsiedeln SZ gilt Mariastein SO als zweitwichtigster Wallfahrtsort der Schweiz. Seit dem Jahre 1636 betreuen Benediktiner die Wallfahrt zum Heiligtum «Unserer Lieben Frau im Stein». In Folge der Klosteraufhebung von 1874 gingen die Mönche ins Exil. 1971 gab der Kanton Solothurn ihnen das Kloster zurück. Zur Klostergemeinschaft gehören heute 17 Mönche.

Wir sind der Meinung, dass Mariastein als spiritueller Ort – man könnte modern auch von einem Kraftort sprechen – eine Möglichkeit hat, sich weiterzuentwickeln. Vielleicht unter anderen Umständen. Wir müssen uns die Frage stellen, ob es Benediktinermönche sein müssen, die den Wallfahrtsort pflegen, oder ob dies nicht auch eine andere Gemeinschaft tun könnte.

Ist das Ende des Klosters Mariastein aus Ihrer Sicht eine Option?

Wenn wir zum Schluss kommen, dass es keine andere Möglichkeit gibt, dann werden wir konsequent sein und das Kloster dem Staat Solothurn zurückgeben. Denn der Staat Solothurn hat das Kloster ja 1971 wiederhergestellt. Aber das Aus wäre die allerletzte Option, es gibt auch andere Optionen. Und es gibt auch etwas anderes, das wir im christlichen Glauben haben: die Hoffnung.

Das Gespräch führte Ralph Heiniger.

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