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Knacknuss für Zürcher Politik Velos weg vom Trottoir - aber wohin?

Ein Gutachten sorgt in Zürich für juristische Klarheit und für praktische Probleme: Velos dürfen nicht aufs Trottoir. Bloss: Wo sollen sie sonst hin?

  • Ein Gutachten kommt zum Schluss, dass sogenannte «Mischverkehrsflächen», bei denen sich Fussgänger und Velofahrerinnen das Trottoir teilen, nicht den gesetzlichen Vorgaben entspricht.
  • Die Reaktionen sind von praktisch allen Seiten positiv.
  • Unklar ist jedoch, wie die Stadt dieses Problem löst. Es ist nicht einmal bekannt, wie viele solche Zonen es gibt. Noch weniger klar ist, wohin die Velos ausweichen können.

Bei neuen Projekten werde die Stadt nun keine solchen Zonen mehr planen, sagt die neue Sicherheitsdirektorin Karin Rykart. «Bei bestehenden Zonen werden wir schauen, wie wir das Problem lösen können.» Tönt einfach, dürfte jedoch kompliziert werden.

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«Wir schauen mal.»
aus Regionaljournal Zürich Schaffhausen vom 13.09.2018.
abspielen. Laufzeit 2 Minuten 50 Sekunden.

Die Stadt weiss im Moment nicht einmal, wie viele solche Zonen es überhaupt gibt. Da die Verhältnisse häufig eng sind, wird es nicht einfach, neuen Raum für die Velos zu finden. Es müssten allenfalls Parkplätze oder Fahrspuren aufgehoben werden, was politisch heikel ist. Aber auch die Sicherheit der Velofahrerinnen und Velofahrer muss gewährleistet bleiben.

Man kann aus einem Trottoir nicht plötzlich etwas anderes machen.
Autor: Christian Thomas Fussgängerverein Zürich

Trotz diesen Problemen reagieren alle Seiten positiv. «Wir sagen seit Jahrzehnten, dass das Velo nicht auf das Trottoir gehört», sagt Dave Durner von der Velo-Lobby. Und Christian Thomas vom Fussgängerverein Zürich ergänzt: «Wir haben schon immer gesagt, dass man aus einem Trottoir nicht einfach etwas anderes machen kann.» Beide wollen jedoch der Stadt die nötige Zeit geben, um das Problem zu lösen.

Wie diese Lösung – zum Beispiel beim Stadelhofen oder bei der Hardbrücke – aussehen könnte, ist im Moment noch völlig ungewiss.

Müssen Parkplätze weichen?

Ein Beispiel, wie die Stadt Zürich Velos von den Trottoirs verbannen will, zeigt die Freiestrasse in Hottingen. In Zukunft sollen Velofahrer dort einen eigenen Velostreifen erhalten. Dafür müssten aber fünf Parkplätze weichen – und nur drei davon würden ersetzt. Eine gute Lösung, findet der grüne Gemeinderat Markus Knauss.

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Velostreifen statt Parkplätze?
aus Regionaljournal Zürich Schaffhausen vom 13.09.2018.
abspielen. Laufzeit 1 Minute 37 Sekunden.

Ganz anders tönt es von der bürgerlichen Seite. Andreas Egli, FDP-Gemeinderat in der Stadt Zürich, sagt, seine Partei könne zwar mit einer Kompensation der Parkplätze an einem anderen Ort leben. Das sei aber nicht die Absicht der Linken: «Sie möchten, dass möglichst viele Parkplätze verschwinden», so Egli. Grundsätzlich begrüssen aber bürgerliche und linke Parteien, dass sich Fussgänger und Velofahrer das Trottoir in Zukunft nicht mehr teilen.

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