Alfons Piller wurde letzten Herbst nicht mehr als Grossratskandidat aufgestellt. Er hatte den Ehrenkodex nicht unterschrieben und den geforderten Straf- und Betriebsregisterauszug nicht vorgelegt. Er hat daraufhin mit anderen auf einer unabhängigen Liste kandidiert. Erfolglos.
Lächerlich ist das.
Mit 40 zu 17 Stimmen hat die Mitgliederversammlung der SVP Sense nun ihn und zwei weitere Mitglieder von der Partei ausgeschlossen. Der betroffene ehemalige Grossrat Alfons Piller ist verärgert. «Lächerlich ist das.» Er stehe zu den Werten der SVP. Der Parteileitung wirft er einen diktatorischen Führungsstil vor.
Grossrat Markus Zosso wehrt sich gegen diesen Vorwurf. «Ich handle stets im Interesse der ganzen Partei.»
Das Zentralkomitee muss den Ausschluss bestätigen. Zwei weitere Mitglieder gaben ihren Austritt bereits vor der Mitgliederversammlung bekannt.
Premiere in der SVP Freiburg
Ein Parteiausschluss von Mitgliedern sei eine heikle Angelegenheit, findet Roland Mesot, Präsident der kantonalen SVP. Diese muss den Beschluss der SVP Sense noch bestätigen. Fairness sei ihm wichtig: «Wir wollen alle respektieren und werden mit den Betroffenen reden.»
Die Sektion Sense müsse ihr Vorgehen offenlegen und erklären, fordert der Kantonalpräsident der SVP Freiburg. Denn ein Parteiausschluss werde innerhalb der Partei Spuren hinterlassen.