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Kommentar Lernen vom Homburgertal

Das Läufelfingerli fährt weiter. So will es eine Mehrheit der Stimmbevölkerung. Die Leute im Homburgertal haben einen ausgezeichneten Absimmungskampf gemacht und aufgezeigt, dass man ihnen etwas Wichtiges wegnehmen würde, wenn man beim Läufelfingerli sparen würde. Und wer will anderen schon etwas wegnehmen?

Dieter Kohler, Redaktionsleiter des Regionaljournal Basel.
Legende: Dieter Kohler, Redaktionsleiter des Regionaljournal Basel. SRF

Am Schluss haben die Emotionen den Ausschlag gegeben. Es ist aber auch ein Entscheid gegen das Sparen um jeden Preis. Es ist nicht logisch, weshalb ein Tal bluten soll für die Fehler von früher, als zu viel Geld ausgegeben wurde und der Kanton in die roten Zahlen rutschte.

Von einem Kanton darf man erwarten, dass er Lasten gerecht verteilt. Und da kommt die Regierung ins Spiel. Es fehlt offenbar das Vertrauen, dass die Regierung Projekte vorlegt, die ausgewogen sind für den ganzen Kanton. Es fehlt das Vertrauen, dass wirklich immer die beste Variante vorliegt.

Gerade dieser Vorwurf trifft Baudirektorin Sabine Pegoraro, die nach ihren Abstimmungsniederlagen immer sagt, sie haben nur versucht umzusetzen, was ihr der Landrat vorgegeben habe. Sie habe nach Auftrag gehandelt.

Wo ist aber die Kreativität? Wo sind überraschende Varianten? Wo sind eigene Ideen, für die man brennt? Solche, die derart gut sind, dass man am Schluss die Mehrheit der Bevölkerung hinter sich hat.

Im Homburgertal kann man es lernen. Dort hat man an etwas geglaubt, man ist dafür eingestanden – auch gegen Widerstand – und hat heute gewonnen.

(Regionaljournal Basel, 17:30 Uhr)

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