Hallenbad Seon: Es wurde 1975 eröffnet. Ein grosses Schwimmbecken und ein Nichtschwimmerbecken, diverse Saunas und ein verpachtetes Restaurant gehören heute dazu. Jährlich nutzen zwischen 100'000 und 140'000 Besucherinnen und -besucher das Bad in Seon, in der Nähe des Hallwilersees. Schulen aus Beinwil am See, Boniswil, Dintikon, Egliswil, Hallwil, Meisterschwanden, Seengen und Seon sowie diverse Heime und Heilpädagogische Schulen kommen regelmässig für den Schwimmunterricht hierher.
«Interkantonales» Schwimmbad: Das Hallenbad Seon ist kein Bad für das Dorf alleine, sondern für eine ganze Region. «Wir haben Besucher aus Hitzkirch LU, über Seengen, Seon, Lenzburg, Staufen, bis nach Aarau und weiter » sagt Sarah Meister, die neue Betriebsleiterin des Hallenbads Seon. Die nächsten Hallenbäder sind nicht gleich um die Ecke: Sie befinden sich in Entfelden, Mellingen oder Aarau.
Das wurde saniert: Nach 42 Jahren war das Bad überreif für eine Sanierung. Der «Charme» der 70er-Jahre ist verschwunden. Statt Orange und Rot dominieren Weiss und Hellgrau. Rollstuhl-Duschen, eine Folie auf dem Grund des Schwimmbeckens und viel Technik wurde eingebaut, für total 7.68 Millionen Franken. Das Seoner Stimmvolk bewilligte den Kredit 2017. Der grösste Teil wird von der Gemeinde Seon getragen, aber auch der Kanton leistete einen Beitrag aus dem Swisslosfonds.
Sportliche Renovation: Nach nur neun Monaten Bauzeit eröffnete das Bad am 5. Januar 2020 wieder, inklusive neuer Frauen- und privater Familiensauna. Der Wasserspiegel ist höher, er wurde auf die Beckenkante angehoben. Das Sprungbrett wurde ersetzt und die Rutsche im Kinderbecken ist neu. Ebenso sind Garderoben, Plättli und Springböcke moderner. Das Schwimmerbecken hat 29 Grad, das Kinderbecken 31.
Moderne und teure Technik: Das Teuerste an der Sanierung war die neue Technik im Untergeschoss, «das, was die Gäste nicht sehen», beschreibt es Betriebsleiterin Sarah Meister. Belüftung, Beleuchtung, Beheizung, Wasseraufbereitung – alles ist neu und effizienter. Chloranlage, Kohlefilter, Austauschbecken – das Hallenbad Seon ist auf dem neusten Stand. «Früher war die Wassertemperatur nie konstant und die Lüftung oft zu windig und zu kühl. Das ist nun kein Problem mehr und alles stabil. Wir müssen keine Werte mehr im Bad oben ablesen, das ist alles im Technikraum automatisiert», freut sich die Betriebsleiterin.
Mit Betriebsdefizit leben: «Fast alle Hallenbäder in der Schweiz schreiben rote Zahlen», sagt die Seoner Betriebsleiterin Sarah Meister. Das bestätigt auch Harald Kannewischer vom Verein Hallen- und Freibäder in der Schweiz. Die kommunalen Hallenbäder hätten viel tiefere Eintrittspreise als Spass- oder Thermalbäder, sagt Kannewischer. Deshalb könne man diese nicht miteinander vergleichen. Kommunale Hallenbäder könnten wegen des Unterhalts kaum rentieren. Sie seien aber wichtig, weil die Kinder schwimmen lernen müssten. Das sieht der neue Lehrplan 21 nämlich vor.
Genau wegen des Betriebsdefizits laufen in Seon Gespräche mit den umliegenden Gemeinden, die das Bad intensiv nutzen. Sie sollen Beiträge zahlen, damit die Kosten für das Bad gedeckt werden können. Auf der anderen Seite können sie das Hallenbad weiterhin zu den lokalen Konditionen nutzen.