- Die Stadt Zürich rechnet damit, dass bis zum Jahr 2040 rund 520'000 Personen in der Stadt leben, also rund 100'000 Personen mehr als heute.
- Der kommunale Siedlungsrichtplan, der erstmals erstellt wurde, definiert, wie dieses Wachstum konkret bewältigt werden soll.
- Das grösste Potenzial für eine «Verdichtung nach innen» sieht die Stadt in Zürich West (Altstetten) und Zürich-Nord (Oerlikon).
- Der Richtplan zeigt zudem auf, wo Freiräume und wo Platz für zusätzliche Schulhäuser und Sportanlagen geschaffen werden muss.
«Die Entwicklung nach innen ist sinnvoll. Dafür wollen wir uns fit machen», sagte Stadtpräsidentin Corine Mauch (SP) bei der Präsentation des neuen Richtplans. Und: «In Zürich hat es genug Platz für mehr Menschen.»
Der kommunale Richtplan, der für die Behörden verbindlich ist, soll ein nachhaltiges Wachstum ermöglichen. Dies ist nötig, denn gemäss verschiedenen Szenarien dürfte die Bevölkerung in der Stadt Zürich bis 2040 stark zunehmen.
Wachstumsgebiete und solche, die es nicht sind
Das Planungsinstrument legt Gebiete fest, in denen zusätzliche Wohn- und Arbeitsflächen ermöglicht werden sollen, etwa durch Aufstockungen oder Ersatzneubauten. Solche Gebiete wurden zur Hauptsache in Altstetten, Oerlikon, Affoltern, Schwamendingen und Seebach festgemacht.
Keine weitere Verdichtung soll es hingegen an Hanglagen wie beispielsweise in Höngg oder in den Blockrandüberbauungen der Innenstadt geben.
Freiräume als Kontrapunkt zur Verdichtung
Der kommunale Richtplan der Stadt Zürich begegnet der Verdichtung mit der Sicherung von zusätzlichen Freiflächen. Es müssten nicht nur die bestehenden Freiräume gesichert werden, führte Tiefbauvorsteher Richard Wolff (AL) aus. Es würden auch 40 Hektar Fläche für neue Freiräume gewonnen.
Grosse Aufgaben stehen der Stadt beim erwarteten Bevölkerungswachstum auch hinsichtlich weiterer Infrastruktur bevor. So rechnen die Fachleute mit einem zusätzlichen Bedarf an 14 Schulhäusern und 18 neuen Sportanlagen. Auch diese Flächen sollen im kommunalen Richtplan gesichert werden.
Der kommunale Richtplan liegt vom 24. September bis am 22. November öffentlich auf. Neben der Mitwirkung der Bevölkerung muss er auch vom Stadtparlament beraten und schliesslich vom Kanton genehmigt werden. Das Instrument dürfte frühestens 2020 in Kraft gesetzt werden.