- 3333 Gutscheine sollen die Bevölkerung zu Freizeitaktivitäten und zum Konsum animieren. Diese Aktion wurde nach dem Lockdown Anfang Juni lanciert.
- Sie heisst «Erlebnismoment Aargau». Sie wird von Aargau Tourismus und von der Aargauischen Kantonalbank (AKB) und dem Energiekonzern Axpo finanziert.
- Nun zeigt sich: Die rasch aufgegleiste Aktion hat auch ihre Tücken. Zum Teil lassen sich die Gutscheine doppelt einlösen.
- Einige Betriebe haben die Gutscheine auch akzeptiert, obwohl sie gar nicht bei der Aktion mitmachen.
Der gedruckte Erlebnismoment-Gutschein von Aargau Tourismus/AKB/Axpo wird am Morgen im Schloss Lenzburg eingelöst. Am Nachmittag wird derselbe 50-Franken-Gutschein noch in einem Seerestaurant am Hallwilersee verwendet. Das Guthaben wäre aber schon aufgebraucht. Doppelt profitiert und niemand hat es gemerkt? Das sei tatsächlich so ähnlich vorgekommen, bestätigt Aargau Tourismus auf Anfrage von SRF.
«Wir kennen zwei Fälle, wo das Guthaben des Gutscheins schon angebraucht war. Man hat dies zu spät realisiert, weil der Gutschein erst am Abend abgescannt wurde», erklärt Andrea Portmann, Direktorin von Aargau Tourismus. Die Betriebe seien im Stress, hätten den «normalen Ablauf» nicht eingehalten, sprich nicht zeitnah überprüft, ob der Gutschein wirklich noch gültig ist. Auf dem Gutschein selbst ist dies nicht ersichtlich.
Der Schaden sei nicht riesig, hält Aargau Tourismus fest. Maximal 50 Franken pro Gutschein. Den Schaden tragen müssen aber die Betriebe, Museen oder Restaurants, welche den Gutschein im Stress zu wenig überprüft haben.
Es machen auch «fremde» Restaurants mit
Es gebe aber auch Betriebe wie Hofläden oder Restaurants, die nicht bei der Erlebnismoment-Aktion mitmachten und die Gutscheine trotzdem als Zahlungsmittel akzeptierten. «Das erstaunt uns.» Diese Betriebe könnten sich dann auch bei der Aktion registrieren, so Andrea Portmann von Aargau Tourismus. Oder aber die noch nicht abgebuchten Gutscheine würden privat ausgegeben.
Mit der Aktion «Erlebnismoment Aargau» sei man bisher sehr zufrieden. Von 760'000 Franken, die total an Gutscheinen zur Verfügung stehen, seien 50'000 Franken eingelöst worden – die meisten ohne Problem, hält Aargau Tourismus fest.
Nebst den 3333 Gutscheinen mit Nennwert 50 Franken, die für 35 Franken an Private verkauft wurden, gingen weitere 25'000 Gutscheine an Gemeinden. Diese dürfen sie an die Bevölkerung weitergeben. Allerdings gab es auch hier Ärger, weil nicht klar war, für wen genau die Gutscheine gedacht sind und weil der Aufwand für die Gemeinden gross war.