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Kontra Spitalfusion «Mit der Spitalfusion gewinnen wir gar nichts»

Einer der prononcierteste Gegner der geplanten Spitalfusion ist SP-Grossrat Kaspar Sutter. Er nimmt Stellung.

Kaspar Sutter glaubt nicht, dass man mit der Spitalfusion gross sparen kann. «Das hat man schon in Baselland gesehen, als dort die kantonalen Spitäler unter ein Dach kamen.» Man solle jetzt nicht wieder den gleichen Fehler machen.

Tatsächlich hat das Kantonsspital nach der Fusion sehr viel Patientinnen und Patienten an die Privatspitäler verloren - weil sich etliche Chefärzte absetzten und der Zusammenschluss komplexer war als erwartet.

Einseitiger Vertrag

Befürworter der Spitalfusion meinen, Kaspar Sutter sei ein derart vehementer Gegner der Fusion, weil er bis vor zwei Jahren die rechte Hand von Finanzdirektorin Eva Herzog war. Da habe er hautnah miterlebt, wie die Baselbieter den Universitätsvetrag ziemlich unpartnerschaftlich einseitig kündeten, weil ihre Finanzen nicht mehr im Lot waren. Diese Zeit sei vorbei, sagt Kaspar Sutter. Die Verträge für die Fusion seien aber derart einseitig zulasten der Stadt, dass man nicht dafür sein könne. Die Stadt trage unter dem Strich höhere Kosten für die Fusion, das Baselbiet habe aber gleich viel Mitspracherechte.

Kooperationen statt Fusion

Kaspar Sutter ist überzeugt, dass eine Kooperation zwischen den Spitälern besser sei als eine Fusion. Dem widersprechen freilich viele Kenner der Materie. Sie sagen, bei Kooperationen brauche es für jedes Abkommen eine separate Kasse, was sehr aufwändig sei. Sutter kontert: «Mit dieser Fusion sparen wir sicher gar nichts, da wird ein bürokratisches Gebilde hingestellt, das sehr teuer ist.»

Unklare Zukunft

Nichts hält Sutter auch davon, dass man den Baselbietern für ein Ja an der Urne neben dem Spital in Liestal auch eines in Laufen und auf dem Bruderholz geben müsse. Als Basler könne man genau hinschauen und müsse feststellen, dass Laufen und das Bruderholz schlicht überflüssig seien. Sutter glaubt im Gegensatz zur SP Baselland, welche für die Fusion ist, auch nicht daran, dass nur ein Zusammenschluss Arbeitsplätze sichere. Wieviele Arbeitsplätze nach der Fusion wegfielen wüssten nur die beiden Spitalleitungen, die ihre Zahlen unter Verschluss hielten. Für ihn sei klar: Nur ein schlankes und gut aufgestelltes Spital könne überleben - das sei auch das beste für das Personal.

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