Worum geht's?
Am 21. Mai entscheidet die Stimmbevölkerung im Kanton Zürich, ob das Kantonsspital Winterthur und die Integrierte Psychiatrie Winterthur in Aktiengesellschaften umgewandelt werden.
Die Positionen:
- Die bürgerlichen Parteien begrüssen die Umwandlung. Ihrer Ansicht nach brauchen die Spitäler mehr Spielraum in unternehmerischen Entscheiden.
- Die linken Parteien wehren sich gegen diesen «ersten Privatisierungsschritt». Sie befürchten, dass der Profit des Spitals dem Wohl der Patientinnen und Patienten vorgezogen wird.
Parolenspiegel
Im Regionaljournal Zürich Schaffhausen treten Befürworter und Gegner der beiden Vorlagen im Streitgespräch gegeneinander an. Es diskutieren:
Zu den Personen
SRF: «Lorenz Schmid, Sie wohnen in Männedorf. Dort ist das Spital schon privatisiert. Was läuft denn dort besser als in Winterthur?»
Schmid: «Früher mussten die Investitionen vor alle Gemeindeversammlungen. Das Spital konnte nur etwas machen, wenn es das bei den Gemeindeversammlungen abgeholt hat. Und das war ein Prozess, der jeweils Monate, Jahre gegangen ist. Wenn auch nur eine Gemeindeversammlung Nein gesagt hat, ging nichts mehr. In einer Aktiengesellschaft kann man schneller reagieren. Und das ist sowohl für das Kantonspital Winterthur KSW wie auch für die Integrierte Psychiatrie IPW sinnvoll.»
SRF: «Lorenz Schmid plädiert also für mehr Handlungsspielraum. Andreas Daurù, Sie haben lange als Pflegefachmann in einer Psychiatrie gearbeitet. Warum wollen Sie den Instituationen nicht mehr Flexibilität geben?»
Daurù: «Wir sind der Meinung, dass die Flexibilität beim Kantonsspital Winterthur jetzt schon sehr gross ist. Das KSW hat beispielsweise im Glattzentrum ein Fachärztezentrum eröffnet. Gleichzeitig waren wir von der politischen Linken stets bereit, dem Spital mehr Freiheiten im Baubereich zu geben. Die Umwandlung in eine Aktiengesellschaft braucht aber weder das KSW noch die IPW.»
Das ganze Streitgespräch finden Sie als Audio-File in diesem Artikel. Das Streitgespräch leitete Dominik Steiner.