Unter schraffieren versteht man das schnelle Hin- und Herfahren auf einem Papier mit dem Bleistift. Dies produziert Geräusche - und genau diese Technik setzt der Schlagzeuger und Komponist Fritz Hauser für sein aktuelles Projekt im Rahmen des «Lucerne Festivals» ein.
Chinesisches Essstäbchen als Instrument
Allerdings benutzt er dazu keine Bleistifte, sondern einen Schlagzeugstock. «Wir machen dies auf einem speziell angefertigten Schlagzeugstock mit Rillen», sagt Hauser. Ein chinesisches Essstäbchen aus Plastik wird darauf hin- und herbewegt, was einen Klang erzeugt. Hauser lässt rund 200 Mitwirkende aus der ganzen Zentralschweiz verteilt im grossen Saal des KKL auf verschiedenen Oberflächen schraffieren.
Wenn das 200 Leute miteinander machen klingt es wie ein grosser Zikaden-Wald.
Und je nachdem, auf welcher Oberfläche man diese «Schraffur» mache, klinge es anders, erklärt Hauser. «So hat man das Gefühl, man höre das KKL selber - und es ist dann auch eine Surround-Erfahrung, da meine Schraffiererinnen und Schraffierer im ganzen Saal verteilt sind.» So entstehe eine Glocke von Geräuschen, welche von oben in den Zuschauerraum komme.
Fritz Hauser hat bereits einige «Schraffur» -Projekte durchgeführt. Allerdings noch nie im KKL und noch nie mit Laien. Diese sind von der Klangperformance begeistert. «Ich fühle mich wie ein Teil eines Orchesters, obwohl ich noch nie ein Instrument gespielt habe», sagt eine frischgebackene Schraffiererin.
Die Schraffur für das KKL wird am Sonntag im Rahmen des Erlebnistages am Lucerne Festival aufgeführt.