Das gilt heute: Die Kantonsstrassen seien wichtig für die Erschliessung der Dörfer, hält die Regierung in einer Antwort auf einen parlamentarischen Vorstoss fest. Es gibt einen Verteilschlüssel, wie viel die Gemeinden für die Sanierung einer Kantonsstrasse zahlen (20 bis 60 Prozent), das regelt ein Dekret. Pro Jahr macht das im Schnitt für alle Gemeinden rund 38 Millionen Franken aus.
Was, wenn nur der Kanton zahlen würde? Wenn der Kanton Aargau sämtliche Sanierungen allein bewältigen müsste, dann würden rund 38 Millionen Franken pro Jahr fehlen. Eine Lücke, die man mit höheren Motorfahrzeugabgaben füllen könnte, schlagen Aargauer Grossräte von EVP und CVP vor. Das sei möglich, die Abgaben müssten aber um 27 Prozent steigen und wären tendenziell deutlich über den Schweizer Schnitt, hält die Regierung fest.
Motorfahrzeugabgaben sind wichtig: Schaut man die Zahlen von 2019 an ist klar: Viele der Aargauer Strassenbauprojekte werden zu einem grösseren Teil aus dem Topf bezahlt. «2019 machte der Reinertrag aus den Motorfahrzeugabgaben (140,6 Millionen Franken) 53,2 Prozent des Gesamtaufwands der Strassenrechnung (264,1 Millionen Franken) aus, die Gemeindebeiträge (22,5 Millionen Franken) 8,5 Prozent», sagt die Aargauer Regierung.
Der Kanton Solothurn macht es anders: Was im Aargau diskutiert wird, ist im Kanton Solothurn Fakt. Seit 2019 müssen die Gemeinden nichts mehr bezahlen, wenn der Kanton seine Strassen saniert. Es geht um insgesamt bis zu 9 Millionen Franken, um welche die Gemeinden pro Jahr entlastet werden.