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Krach bei der Messe Schweiz Grossaktionäre verlangen ausserordentliche Generalversammlung

Sie sind unzufrieden mit der eingeschlagenen Strategie und verlangen eine Überprüfung. Ihre Chancen sind aber klein.

Die Messebetreiberin MCH Group steuert auf turbulente Zeiten zu. Eine Grossaktionärsgruppe, die durch die AMG Fondsverwaltung AG vertreten werde, fordere eine ausserordentliche Generalversammlung, teilte MCH am Mittwoch mit.

Gemäss den Angaben verlangt der Grossaktionär insbesondere, dass die Einleitung einer Sonderprüfung zur Strategie traktandiert wird. Zudem gehe es ihm um die Offenlegung von Geschäftsbüchern und die Änderung der Statuten.

Die durch AMG vertretene Gruppe erfülle die Voraussetzungen, um eine ausserordentliche Generalversammlung verlangen zu können, hiess es weiter. Laut den offiziellen Angaben hielt der Fonds selbst zuletzt 9,91 Prozent der Aktien. Der Verwaltungsrat der MCH Group prüfe nun die Begehren und werde noch vor Weihnachten über das weitere Vorgehen informieren, so die Mitteilung weiter.

«Gar nicht einverstanden»

Der Schritt kommt nicht überraschend. Am Wochenende hatte AMG-Inhaber Erhard Lee in einem Interview mit «The Market» ein solches Begehren angekündigt. Denn mit der neuen Strategie sei er gar nicht einverstanden.

Die Messebetreiberin hatte im September angekündigt, sie prüfe den Verkauf des Dienstleistungsgeschäfts. Konkret geht es um die Sparte Live Marketing Solutions, die unter anderem Strategieberatung und den Bau von Messe-Pavillons anbietet.

«Wir sind im Gegenteil der Meinung, dass die MCH Group die Sparte Live Marketing Solutions ausbauen muss», erklärte nun AMG-Chef Lee im Interview. «Dieses Geschäft ist bisher einfach nicht richtig geführt worden.»

Die neue Strategie bezeichnete Lee im Interview als «rein politischen Entscheid». Vertreter der Politik, welche die Mehrheit im MCH-Verwaltungsrat stellten, hätten sich dafür entschieden, dass in erster Linie die Nutzung der Messehallen zu sichern sei. «Denn sonst hätte vor allem die Stadt Basel ein Problem», so Lee.

Unklare Chancen

Ob Lee mit seinem Anliegen eine Chance hat durchzukommen, ist offen. Die Kantone Basel-Stadt, Baselland und Zürich halten knapp 50% des Aktienkapitals und haben die neue Strategie abgesegnet.

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