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Kraftwerk im Meiental «Landschaftsrappen» statt Wasserkraftwerk ist keine Alternative

Die Urner Regierung hält am Wasserkraftwerk im Meiental fest. Sie weist den Alternativ-Vorschlag des WWF zurück.

Die Urner Baudirektion weist ein Gesuch der Umweltorganisationen zurück. Diese wollten ein geplantes Wasserkraftwerk im Meiental zugunsten des «Landschaftsrappens» stoppen. Man habe zwar Verständnis für das Anliegen, sagt Baudirektor Roger Nager, man müsse aber auch bedenken, dass dem Kanton Uri Einnahmen entgehen würden, so zum Beispiel aus den Wasserzinsen, Dividenden oder Steuern.

Eingereicht hatte das Alternativprojekt im Auftrag des Urner Umweltrats der WWF Uri. Indem Baudirektor Roger Nager das Gesuch zur Verbesserung zurückweise, lehne er es faktisch ab, teilte die Umweltorganisation am Freitag mit. Eingereicht werden könne demnach lediglich ein «richtiges» Kraftwerkprojekt. Und dies wollten die Umweltverbände ja genau verhindern.

Die Centralschweizerischen Kraftwerke (CKW) haben im Januar 2018 dem Urner Regierungsrat und der Korporation Uri ein Gesuch für ein Laufwasserkraftwerk im Meiental eingereicht. Die anvisierte Jahresproduktion beträgt 32 Gigawattstunden.

Fürs «Nichtstun» abkassieren

Der WWF forderte, Kanton und Korporation sollen auf die Energiegewinnung verzichten und dafür durch den «Landschaftsrappen» entschädigt werden. Angesichts der unsicheren wirtschaftlichen Langzeitprognosen für Kleinwasserkraftwerke und den zu erwartenden Rechtsstreitigkeiten über die Nutzung der Meienreuss, dränge sich der Landschaftsrappen geradezu auf.

Den «Landschaftsrappen» gibt es seit 1996. Mit ihm werden entgangene Wasserzinsen entschädigt, wenn auf ein neues Wasserkraftwerk verzichtet wird. Geregelt wird der Landschaftsrappen in einer Verordnung des Bundes. Voraussetzung für die Auszahlung des «Landschaftsrappen» ist gemäss WWF, dass auf ein technisch machbares Projekt in einer schützenswerten Landschaft verzichtet wird.

Mit dem Landschaftsrappen könnten der Kanton und die Korporation Uri während 40 Jahren insgesamt 13 Millionen Franken einnehmen, schreibt der WWF. Ein herrliches Tal und eine Gewässerperle können geschützt werden und fürs «Nichtstun» würde der Kanton jährlich auch noch rund 340'000 Franken kassieren.

Audio
«Der Kanton Uri müsste auf Wasserzinsen verzichten.» Roger Nager, Baudirektorr
aus Regionaljournal Zentralschweiz vom 21.09.2018.
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