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Krankenversicherung FL Schweizer Grenzgänger müssen bald selber zahlen

Die Liechtensteiner Ärzteschaft streitet sich mit der Regierung. Der Grund: Das neue Gesetz über die Liechtensteiner Krankenversicherung gehe zu weit. Betroffen sind auch Schweizer Grenzgänger.

Der kleine Grenzverkehr

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Aufgrund des kleinen Grenzverkehrs konnten Schweizer Versicherte, die im Grenzraum Liechtenstein wohnen, bei jedem zugelassenen Grenzarzt im Fürstentum Liechtenstein zu Lasten der obligatorischen Krankenpflegeversicherung ambulant behandeln lassen.

SRF News: Was hat dieser Streit für konkrete Auswirkungen auf die Schweiz?

Ruth Kranz-Candrian, Präsidentin der Liechtensteiner Ärztekammer: Wir können ab sofort keine Schweizer Patienten mehr behandeln. Weil der «kleine Grenzverkehr» vor einem Jahr gekündet worden ist. Das bedeutet, dass Schweizer Krankenkassen nur noch Liechtensteiner Ärzte bezahlen, die einen Obligatorische Krankenpflegeversicherung-Vertrag haben. Per 1. Januar 2017 verlieren alle Liechtensteiner Ärzte ihren OKP-Vertrag, weil sie den neuen Vertrag aus ethischen Gründen nicht unterzeichnen können.

Was sind diese ethischen Gründe?

Die Verordnung zum Gesetz nimmt massiv Eingriff in die ärztliche Leistung am Patient, das Patientengeheimnis wird weitgehend aufgehoben, man ist gegenüber der Krankenkasse im Detail auskunftspflichtig. Das wollen wir nicht mittragen.

Es gibt viele Schweizer Grenzgänger nach Liechtenstein, was müssen diese tun?

Im Krankheitsfall gibt es im Moment eine Zwischenlösung. Hier dürfen auch nicht OKP-Ärzte eine Behandlung ausführen. In Zukunft werden wir sicher das Gespräch suchen mit den Schweizer Behörden.

Das Gespräch führte Peter Traxler.

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