Der Solothurner Kantonsrat hat am Mittwoch eine Million Franken bewilligt, damit die Kantonspolizei ihren Posten in Grenchen zügeln kann. Neu wird sie am Marktplatz 22 zu Hause sein, dem ehemaligen Hauptsitz der Städtischen Werke.
2016 hatte der Kantonsrat bereits 4 Millionen gesprochen, um dieses Haus im Zentrum Grenchens zu kaufen. 2019 wird der Kanton dort die Amtsschreiberei Grenchen-Bettlach und das militärische Sektionswesen mit 22 Arbeitsplätzen unterbringen.
Kaufen ist billiger
Neu kommt jetzt also noch die Kantonspolizei dazu. Sie wird auf vier Etagen den neuen Regionenposten einrichten. Wegen der Sicherheit kostet das eine Million Franken. Im Untergeschoss müssen zwei Zellen eingebaut werden. Zudem muss die Rampe zur Einstellhalle für die Einsatzfahrzeuge angepasst werden.
Langfristig will der Kanton Solothurn mit dem eigenen Gebäude am Marktplatz Geld sparen. Heute hat er für Amtssschreiberei, Sektionswesen und Kantonspolizei Räume gemietet. Über 40 Jahre gerechnet können mit der Eigentumslösung rund 2,2 Millionen Franken gespart werden.
Was hat Grenchen davon?
Für Grenchen sei diese Lösung ein Glücksfall, meinte Kantonsrat Remo Bill. «Die Investition ist ein positives Zeichen. Der neue Standort ist für die Bevölkerung zentral erreichbar, es ist eine Win-Win-Situation.» Viele Kantonsräte stützten diese Argumentation.
Kantonsrat Peter Brotschi allerdings wollte nicht mitmachen bei dieser «Wohlfühlparty»: Ein Polizeiposten sei doch keine Aufwertung für den Märetplatz, meinte er. Zusätzliche Stellen würden auch nicht geschaffen. Aus Protest enthielt er sich der Stimme – was ein überaus deutliches Ja zum Kredit aber nicht verhinderte.