Die Stadt Schaffhausen will ihre ganze Busflotte umstellen auf Batteriebetrieb. Bis es in etwa acht Jahren so weit ist, sollen in einem ersten Schritt nur die bestehenden Trolleybusse mit Batterien ausgerüstet werden, damit sie teilweise ohne Fahrleitungen auskommen. Das Stadtparlament soll dafür 1,6 Millionen Franken bewilligen.
Nun wird erstmals öffentlich Kritik an diesem Vorgehen laut: Christian Stamm, Geschäftsführer der Schaffhauser Zustellorganisation Schazo, ist seit Jahren ein kritischer Beobachter der Verkehrsbetriebe VBSH. Er hält in einem offenen Brief, den die «Schaffhauser Nachrichten» publizierten, das Vorgehen des Stadtrates für Geldverschwendung. Da werde massiv in den Umbau alter Trolleybusse investiert.
Der Stadtrat will eine Volksabstimmung umgehen.
Stossend sei dabei vor allem, dass die Trolleybus-Vorlage nicht die vollen Kosten beinhalte. «So sind der Rückbau und die Abschreibungen für die zum Teil noch guten Fahrleitungen nicht einberechnet.» Stamm kritisiert, dass der Stadtrat so um eine Volksabstimmung herumkommen will.
Es braucht kein zusätzliches Geld.
Der zuständige Stadtrat Daniel Preisig (SVP) hat für solche Vorwürfe kein Verständnis: «Die Rückbaukosten sind in der Vorlage transparent ausgewiesen.» Weil der Rückbau anstelle von bereits budgetierten Leitungssanierungen vorgenommen werde, brauche es diesen Kredit aber gar nicht. Die Schwelle für eine Volksabstimmung würde ausserdem so oder so nicht erreicht.
Die Umrüstung knapp zehnjähriger Trolleybusse mache im Übrigen durchaus Sinn. «Die Busse sind erst in der Mitte ihrer Betriebszeit», so Preisig gegenüber Radio SRF. «Die noch verbleibenden Jahre entsprechen genau der Lebensdauer der Batterien, die wir hier einbauen wollen.»