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Kritik an Berner Spitälern Vorwurf Qualitätsproblem - und keiner weiss, warum

Berner Spitäler haben zuviele Patienten, die zu schnell wieder im Spital landen. Aber die Studie sagt nicht, warum.

Erstmals hat der «Nationale Verein für Qualitätsentwicklung in Spitälern und Kliniken» (ANQ) eine Liste der sogenannten Rehospitalisationen veröffentlicht. Das sind Patienten, die innert 30 Tagen nach einem Spital-Aufenthalt wieder ins Spital einrücken müssen. Die Zahl vermeidbarer Fälle habe sich innert Jahresfrist verdoppelt, meldete die «Sonntagszeitung» am Wochenende.

Erstaunliche Zahlen

Von den 197 untersuchten Spitälern hätten 47 einen überdurchschittlichen Anteil solcher Fälle. «Wir wundern uns über die Steigerung», so Regula Heller vom Herausgeber ANQ.

Nur - die Studie des ANQ sagt nicht, was deren Gründe sind. Und somit können die Spitäler aus der Studie nicht ablesen, was sie allenfalls falsch machen. Der Vorwurf aber steht im Raum.

Man darf aus der Studie nicht den Schluss ziehen, es seien schlechte Spitäler.
Autor: Regula Heller Verein ANQ, Herausgeber der Studie

Im Kanton Bern sind drei Spitäler der Inselgruppe, die Regionalspitäler Biel, Burgdorf, Langenthal, Frutigen, Interlaken und die Privatklinik Beausite angeprangert. Im Wallis sind es das Kantonsspital in Sitten und das Spital in Monthey.

Spital Langenthal hat andere Zahlen

«Wir haben über 120 Fälle von Wiedereintritten analysiert. Und wir kommen zu deutlich tieferen Zahlen als der ANQ», sagt Andreas Kohli, der langjährige CEO der Oberaargauer Spitalgruppe SRO. «Wir wollen wirklich besser werden und jeden vermeidbaren Wiedereintritt eliminieren», so Kohli weiter.

Der Verein ANQ erwartet nun, dass die Spitäler selbst nach Gründen suchen und ihre Abläufe überprüfen.

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