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Mann mit dunken kurzen Haaren und Brille schaut in die Ferne
Legende: Zuerst liess Mario Fehr zwar ermitteln, die Strafanzeige zog er aber wieder zurück. Keystone

Kritik im Zürcher Kantonsrat «Ich würde wieder genau gleich handeln»

Die «Bier-Affäre» um Sicherheitsdirektor Mario Fehr beschäftigt den Kantonsrat. Fehr ist sich keiner Schuld bewusst.

Die Vorgeschichte: Die sogenannte «Bier-Affäre» nimmt am 13. Mai 2017 ihren Anfang – bei einem Fussballspiel zwischen dem FC Winterthur und dem FC Zürich. Nach dem Spiel schütten zwei Anhänger des FC Winterthur Mario Fehr Bier über den Kopf. Dies wollte der Regierungsrat offenbar nicht auf sich sitzen lassen.

Nach Angaben des Online-Magazins «Republik» ermittelten danach sowohl die Stadtpolizei Winterthur als auch die Kantonspolizei Zürich im Auftrag von Mario Fehr nach dem Täter. Fünf Monate später konnte die Polizei angeblich einen Beschuldigten ausfindig machen. Noch vor dem Vorladungstermin soll es aber ein informelles Treffen zwischen Mario Fehr und dem Beschuldigten – inklusive Entschuldigung – gegeben haben.

Der Vorwurf: Beim Beschuldigten handelt es sich offenbar um den Sohn der Thurgauer SP-Regierungsrätin Cornelia Komposch. Fehr wird nun vorgeworfen, er habe nur deshalb auf eine Anzeige verzichtet. Jeder andere wäre nicht einfach mit einer Entschuldigung davon gekommen, meint SVP-Kantonsrat Jürg Trachsel: «So geht es nicht.»

Die Stellungnahme: Zum ersten Mal hat Mario Fehr am Montag im Kantonsrat selbst Stellung genommen. Die Kantonspolizei Zürich habe ihm zu einer Anzeige geraten, so Fehr. Die Ermittlungen habe er nicht mitverfolgt. Zurückgezogen habe er die Anzeige, weil er nicht die berufliche Karriere eines jungen Mannes gefährden wollte.

Ausserdem habe der Täter versichert, dass er so etwas nicht wieder machen werde. Zum Schluss meinte Fehr noch: «Ich kann ihnen versichern, ich bin mit mir im Reinen. Ich würde genau gleich wieder handeln.»

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